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Landeshauptstadt: Ausholen und ran!

Jedermann kann beim Potsdamer Tennisclub Rot-Weiß e.V. aufschlagen, blockieren und schmettern

Stand:

Potsdam bewegt sich! Bei der großen Sommeraktion der Potsdamer Neuesten Nachrichten unter Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Jann Jakobs können Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 14 Jahren 15 verschiedene Sportarten in kostenlosen Schnupperkursen kennenlernen. Mit den mehr als 100 Veranstaltungen soll eine gesunde Lebensweise unterstützt und der sportliche Ehrgeiz der Kinder gefördert werden. Die PNN berichten in loser Folge über alle 15 vorgestellten Sportarten.

Heute: Tennis

Nach einer halben Stunde Tennis-Training sieht es aus, als seien lauter dicke Löwenzahnblumen aus dem roten Boden gesprossen: Rings um das Netz und in allen Ecken des Platzes liegen faustgroße gelbe Bälle verteilt. Das sind die Anzeichen großer Anstrengungen, und es ist kein Wunder, dass erstmal eine kurze Pause angesagt ist. Doch dann geht es schon weiter und Tennis-Trainer Olaf Stahlberg vom Potsdamer Tennisclub Rot-Weiß e.V. lässt den 13-jährigen Philipp aufs Neue ganz schön schwitzen. Immer wieder greift er sich Bälle aus einem kleinen Einkaufswagen und wirft sie seinem Schüler zu.

Zuerst wird die Vorhand geübt, die als einfachste der vier Grundschläge gilt. Dabei bewegt der Spieler den Schläger von hinten nach vorne. Dies kann, laut Stahlberg, schon mit einer einfachen Körperdrehung geschafft werden. Doch dann geht es über zur Rückhand, die den meisten Anfängern Schwierigkeiten bereitet. Auch Philipp stellt fest, dass er sich stärker konzentrieren muss, um den Ball mit der Rückseite des Schlägers zu treffen und dabei seine Flugrichtung zu bestimmen.

Er muss zusätzlich überlegen, ob er die Rückhand lieber ein- oder zweihändig spielt. In den letzten Jahren sei die beidhändige Rückhand beliebter geworden, so Stahlberg. Er vermutet, dass dies auf das immer jüngere Einstiegsalter in den Sport zurückzuführen sei, denn für Kinder sei diese Griffart einfacher.

Die gelben Bälle segeln nacheinander über das Netz und bei jedem Schlag ruft Stahlberg Philipp einen Hinweis zu: „Stell Dich ein bisschen seitlich!“, „Die Augen immer bis zum Treffen am Ball halten!“, „Ausholen und ran!“. Besonders wichtig ist der Einsatz des Handgelenks. „Immer fest lassen, sonst kann es leicht zu Fehlern führen“, warnt Stahlberg. „Erst, wenn man richtig sicher ist, kann man das Handgelenk einsetzen.“

Der Trainer schreitet über den Platz und weist Philipp in die Volley-Position, die nur ein paar Meter vom Netz entfernt ist. Diese Stellung dient zum Blockieren von gegnerischen Bällen, noch ehe sie den Boden treffen. Hier wird nicht ausgeholt und geschlagen, sondern der Ball wird mit einer kurzen Bewegung des Schlägers gestoppt und zurückgespielt. Philipp muss darauf achten, dass er dabei nicht das Netz berührt und auch nicht drüberfasst. Er muss immer noch eine gewisse Distanz zur Mittellinie bewahren.

Schließlich gilt es noch, das Aufschlagen zu üben. Philipp stellt seinen linken Fuß etwas nach vorne, wirft den Ball gerade in die Luft und schmettert. Der Ball muss im diagonal liegenden kleinen Feld landen, damit der Aufschlag gültig ist. Mit jedem Versuch wird der kleine Einkaufswagen etwas leerer und bald ist der ziegelrote Naturboden – der die Gelenke schonen soll – wieder mit munterem Gelb gefleckt.

Jeder Schlag muss abermals wiederholt werden, denn nur so kann er perfektioniert werden. Stahlberg glaubt fest an die Übung und meint, dass besondere Fähigkeiten beim Tennis nicht nötig seien. Das Talent bilde sich nach einer Weile heraus. „Das ist eine Sportart für Jedermann“, sagt er.

Er erzählt, dass sich auch die Bedingungen um den Sport seit der Wende so verändert hätten, dass fast jeder sich das Tennisspielen leisten könne. „Vor allem durch Gruppentrainings- und Schnupperangebote, wie auch das Wegfallen von Club-Aufnahmegebühren ist der Sport heute für die meisten erschwinglich“, erklärt er. Früher habe es Wartelisten für die Tennisclubs gegeben. Heute seien die Clubs viel offener. „Ich finde es schön“, sagt Stahlberg, „dass man so die Leute zum Tennisspielen animieren kann“.

Potsdamer Tennisclub Rot-Weiß e.V., Heinrich-Mann-Allee 103, Tel. (0331) 87 20 93, E-Mail: info@potsdamer-tc.de, Internet: www.potsdamer-tc.de

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