Sport: Ausklang mit Freibier
VfL-Handballer erwarten die HSG Augustdorf
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Dass die Hoffnung ein ebenso lebenserhaltender wie erschöpfender Wegbegleiter sein kann, haben sie beim 1.VfL Potsdam in diesem Frühjahr zur Genüge erfahren. Über Wochen hinweg lebte der Handball-Zweitligist mit der Zuversicht, dass die drohende Rückkehr in die Regionalliga nicht schon vorzeitig Gewissheit wird und es am 19. Mai zu einem echten Endspiel kommt. Nun, da am kommenden Sonnabend der abschließende Gang gegen die in der Tabelle abgeschlagene HSG Augustdorf/Hövelhof ansteht, hat das sportliche Schicksal der Potsdamer nach dem 28:32 in Stralsund bereits endgültigen Charakter angenommen.
Bis in den gestrigen Abend hinein tagte bei der Handball-Bundesliga (HBL) ein entsprechendes Gremium, um über die endgültige Vergabe der Lizenzen für die nächste Spielzeit zu beraten. Mit den nur zivilrechtlich anfechtbaren Urteilen geht die HBL heute an die Öffentlichkeit. Viel Raum für Hoffnungen auf einen Weg zum Ligaverbleib durch die Hintertür bot sich nach Lage der Dinge gestern nicht. Kommt es denn wirklich zum Abschied, soll es einer ohne Verkrampfungen werden. Die Mannschaft will ihr Publikum noch einmal mit einer guten Leistung erfreuen. Vor und nach dem Spiel wird gegrillt, hinterher Freibier ausgeschenkt. Es ist verständlich, dass alle Beteiligten nach den Anstrengungen der vergangenen Wochen und Monate erst einmal nach Distanz streben und die Geschehnisse ordnen müssen.
Der Abstieg ist, auch wenn dies in drei Tagen erst einmal niemand so deutlich aussprechen mag, ein tiefgreifender Rückschlag für den Verein. Es ist ihm, auch bedingt durch ausbleibende terminliche Festlegungen zum Bau einer neuen Sporthalle, nicht recht gelungen, eine Vision von sich zu vermitteln.
Gegen den nach durchgestandener Insolvenz nun doch in der Regionalliga weitermachenden Gast aus Ostwestfalen sollte sich zeigen, auf wen der VfL in der kommenden Saison bauen kann. Einige Spieler haben, sollten sie denn tatsächlich bleiben, den unbedingten Ehrgeiz, sich als Stehaufmann beweisen zu wollen. Bisher steht lediglich der Abschied von Torhüter Felix Herholc zum Stralsunder HV fest. Alle anderen Spieler des aktuellen Aufgebotes, so Manager Jan Thiele gestern, könnten sich ein Bleiben vorstellen.
Spielbeginn ist am Samstag um 18 Uhr in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee.
Thomas Gantz
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