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Landeshauptstadt: Ausländerbeirat unterstützt Synagogenbau

Private Spenden für Bauverein / Schulen: Muttersprache soll als zweite Fremdsprache anerkannt werden

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Innenstadt - Mit privaten Spenden seiner Mitglieder und der Unterstützung des vom Bauverein für Juni in der Schlossstraße geplanten Straßenfestes dokumentiert der Potsdamer Ausländerbeirat seine Verbundenheit mit dem Vorhaben, der wachsenden Jüdischen Gemeinde der Stadt wieder eine würdige Stätte für die Gottesdienste zu geben. Das beschloss der Beirat gestern Nachmittag auf seiner 50. Sitzung.

Für den Bauverein nahm Mykhaylo Tkach diese gute Nachricht mit. Er wies allerdings darauf hin, dass das zur Unterstützung und Popularisierung des Synagogenbaus gedachte Fest noch nicht sicher ist. Zum einen habe sich Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) zu einer Anfrage bisher nicht geäußert, zum anderen sei der Ort fraglich, da die Schlossstraße seit den begonnen Vorarbeiten für den Landtagsbau inmitten einer riesigen Baustelle liege.

Zweites Thema der Sitzung waren Bildungsfragen schulpflichtiger jugendlicher Migranten. Der Ausländerbeirat unterstützt die Forderung, die Muttersprache dieser Jugendlichen an den Schulen als zweite Fremdsprache anzuerkennen. Oft seien sie überfordert, wenn sie neben Deutsch noch eine weitere Fremdsprache lernen müssten, erklärte die Beiratsvorsitzende Hala Kindelberger. Dies mindere ihre Chancen, höhere Schulabschlüsse wie das Abitur zu erreichen. Auf ihre Anregung hin will der Beirat der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg vor einem für den 5. Mai vorgesehenen Gespräch über diese Frage einen Sachstandsbericht übermitteln.

Hingewiesen wurde darauf, dass in einem bereits vorliegenden Positionspapier Vietnamesisch ausgeklammert wird. Ohnehin stehe die Betreuung dieser zahlenmäßig recht starken Gruppe gegenüber den anderen Nationalitäten zurück. Dafür gebe es allerdings auch Gründe, denn die meisten Vietnamesen leben schon langjährig in Deutschland, haben keine Sprachprobleme mehr und brauchen keine Unterstützung bei Behördengängen oder in anderen Fragen des Alltags.

Die benötigen Neuankömmlinge aus anderen, so osteuropäischen, Ländern um so mehr. Der Ausländerbeirat begrüßte deshalb, dass der Bund der Vertriebenen (BdV) mit der aus Westsibirien stammenden Polina Fromiller für Potsdam eine neue, junge Migrationserstberaterin eingesetzt hat. Die 27-jährige Diplomsozialpädagogin hat ihre Beratungsstelle in der Waldstadt, Zum Kahleberg 4, und ist unter Tel.: (0331) 813686 zu erreichen. Schon seit längerem unterstützt der BdV, der früher nur deutsche Heimatvertriebene betreute, Spätaussiedler und nun auch Migranten. E. Hoh

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