Landeshauptstadt: Ausländerbeirat will Fahrgeld für Asylbewerber

Innenstadt – Der Potsdamer Ausländerbeirat fordert einen monatlichen Fahrtkostenzuschuss für Flüchtlinge. Bei seiner öffentlichen Sitzung stellte der Beirat gestern einen entsprechenden Antrag an die Stadtverwaltung vor. Danach wolle man, dass Asylbewerber monatlich 10 Euro für den Kauf des Sozialtickets bekommen, mit dem sie Bus und Bahn in Potsdam nutzen können. Das Ticket kostet monatlich 24 Euro. Flüchtlinge bekämen monatlich oft nur 224 Euro zum Leben, sagte Katrin Böhme, während ALG II-Empfängern immerhin noch 345 Euro zur Verfügung stünden. Das reiche nicht für das allgemeine Sozialticket aus. Das Heim liege jedoch so weit ab vom Stadtzentrum, dass die Wege nicht erlaufen werden könnten, so Böhme. Die Unterstützung bei den Fahrtkosten würde dazu beitragen, diese Menschen aus ihrer Isolation heraus zu holen.

Des Weiteren begrüßte der Ausländerbeirat die Entscheidung der Stadt, Abschiebeverfahren für schon länger in Potsdam lebende Flüchtlinge im Einzelfall noch einmal wohlwollend prüfen zu wollen. Diese Aussicht gebe ausländischen Mitbürgern Hoffnung auf eine bessere Zukunft, so der Beirat. Dennoch wolle man sich weiterhin für einen allgemeinen Abschiebestopp einsetzen. „Viele Ausländer haben sich gut in die Stadt integriert. Für sie ist Potsdam zur zweiten Heimat geworden“, sagte die Vorsitzende Hala Kindelberger.

Weitere Themen waren ein Erfahrungsaustausch mit dem Ausländerbeirat Potsdam-Mittelmark. Man möchte in Zukunft enger zusammen arbeiten. Außerdem informierte die Jüdische Gemeinde der Stadt den Ausländerbeirat über ihren Antrag auf ein jüdisches Alten- und Pflegeheim, über den die Stadt am 30. August entscheiden wird. js