Landeshauptstadt: Ausschreibung für Synagoge aufgehoben
Innenstadt - Innehalten zum Diskutieren: Der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) hat die Ausschreibung zur Errichtung des Rohbaus und der Fassade der künftigen Potsdamer Synagoge aufgehoben. Das geht aus einem Brief hervor, den die BLB an jene Baufirmen schrieb, die bereits Angebote abgegeben haben.
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Innenstadt - Innehalten zum Diskutieren: Der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) hat die Ausschreibung zur Errichtung des Rohbaus und der Fassade der künftigen Potsdamer Synagoge aufgehoben. Das geht aus einem Brief hervor, den die BLB an jene Baufirmen schrieb, die bereits Angebote abgegeben haben. Der BLB reagiert damit auf eine Bitte des Synagogenbauvereins, der am Dienstagabend ein zweimonatiges Moratorium beschlossen hatte. Bis zum 31. Mai sollen die Planungen nicht weiter vorangetrieben werden, um „Raum für eine Schlichtung“ im Potsdamer Synagogenstreit zu schaffen. Die Jüdische Gemeinde Potsdam und die aus ihr hervorgegangene Synagogengemeinde streiten über Architektur und Nutzung der künftigen Synagoge an der Schloßstraße. Ud Joffe, Vorsitzender der Synagogengemeinde, würdigte die Zurücknahme der Ausschreibung durch die BLB als Ausdruck eines „ehrlichen Moratoriums“. Auch bei der Bürgerinitiative Mitteschön, die den Entwurf des Berliner Architekten Jost Haberland als wenig attraktiv und als jüdisches Gotteshaus kaum erkennbar kritisiert, kommt dieser Schritt gut an: Mitteschön- Sprecherin Barbara Kuster nannte den Ausschreibungsstopp „sehr positiv“. Es sei „ein Zeichen, dass man sich ernsthaft hinsetzen will“. Der Sprecherin zufolge sei es wichtig, dass sich beide Gemeinden über ein Nutzungskonzept für die Synagoge einig werden – als Grundlage für eine gemeinsame Nutzung des Hauses. Unklar ist derzeit noch, wie genau der Schlichtungsprozess verlaufen wird. gb
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