Sport: Außenseiter im Abstiegskampf

Als klarer Außenseiter machen sich die Zweitliga-Handballer des 1. VfL Potsdam am Freitagvormittag auf den Weg nach Essen. Nach der 30:35-Heimniederlage am vergangenen Freitag gegen den Tabellenneunten Hamm-Westfalen müssen die Potsdamer nun gegen den Zweiten der zweiten Handball-Bundesliga, TUSEM Essen, ran. Empor Rostock, Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt, unterlag im Nachholspiel am Dienstagabend den Essenern mit 27:31. Damit bleibt der VfL Potsdam weiterhin – und nun auch mit derselben Anzahl an Spielen – mit einem Punkt vor den Hanseaten.

Um die Schwierigkeit des Freitagspiels wissend, gibt sich Trainer Rüdiger Bones zurückhaltend: „Essen spielt noch um den Aufstieg mit. Mit einem Sieg können sie einen entscheidenden Schritt nach vorn machen. Also wird es für uns eine sehr, sehr schwere Aufgabe.“ Außerdem muss der Trainer erneut auf seine beiden Kapitäne Victor Pohlack und Enrico Bolduan verzichten. Pohlack, der in der vergangenen Woche wieder ins leichte Training eingestiegen ist, musste schnell feststellen, dass sein Rücken noch nicht wieder fit ist. „Ich muss auch an meine berufliche Zukunft denken“, so der Physiotherapeut. „Und da kann ich jetzt nicht wegen des Sports und des Klassenerhalts meine Gesundheit aufs Spiel setzen“, sagte der 33- jährige Abwehrchef nach der Niederlage am Freitag, bei der ein gesunder Victor Pohlack der Mannschaft besonders in der Abwehr sicher geholfen hätte. Rückraumspieler Enrico Bolduan hatte sich im Abschlusstraining vor dem Auswärtsspiel in Emsdetten einen Kapselriss im Zeh zugezogen. Hinzu kam ein Ermüdungsbruch. Wie lange der 30-Jährige noch ausfallen wird, ist derzeit nicht zu sagen.

Für Rechtsaußenspieler Jan Piske könnte es hingegen eventuell grünes Licht geben. Seit der vergangenen Woche trainiert er wieder mit der Mannschaft mit. „Ich muss noch mit dem Trainer sprechen und klären, ob es nicht noch zu früh ist“, sagt Piske. „So oder so werde ich aber mit nach Essen fahren.“ Und mit einem unverhofften Sieg am Freitagabend würde ihm seine Mannschaft auch noch ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk machen. Der Spieler mit der Trikotnummer 10 wird am Sonntag 24 Jahre alt. „Eine große Feier ist nicht geplant. Ich werde ganz ruhig mit der Familie am Sonntag zusammensitzen. Und wenn wir am Freitag gewinnen, haben wir ja etwas zu feiern“, erklärt der Spieler, der seit 2002 für den 1. VfL Potsdam spielt und noch einen Vertrag für die kommende Saison hat.

Während die Potsdamer also bereits am Freitagabend um Punkte gegen den Abstieg kämpfen, spielt Rostock erst am Sonntagnachmittag gegen den ThSV Eisenach. Am darauffolgenden Freitag treffen dann beide Abstiegskandidaten in der MBS-Arena aufeinander.

Luisa Müller