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Landeshauptstadt: Ausstellung wird fortgeführt

Garnisonkirche: Stadtkirchenpfarrer drängt auf Entscheidung

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Garnisonkirche: Stadtkirchenpfarrer drängt auf Entscheidung Von Michael Erbach Die Finanzierung der Ausstellung über die Garnisonkirche in der Breiten Straße ist zumindest für die kommenden Monate gesichert. Das sagte Stadtkirchenpfarrer Martin Vogel gestern den PNN. Die Fortführung der seit dem 31. Mai laufenden Ausstellung war wegen der Finanzlage der evangelischen Kirche ungewiss geworden. So muss die Kirche pro Monat knapp 1000 Euro Miete an das Studentenwerk zahlen. Vogel sagte, der Kreiskirchenrat habe einer Verlängerung der Ausstellung bis zunächst März 2004 zugestimmt mit der Option, dass private Sponsoren die Ausstellung unterstützen. So habe sich die Stadt Potsdam bereit erklärt, eine Monatsmiete zu übernehmen. Weitere mögliche Sponsoren seien angesprochen worden. „Ich bin optimistisch, dass die Ausstellung fortgeführt werden kann“, sagte der Stadtkirchenpfarrer. Zumal sich auch ein Sponsor gefunden habe, der den Eigenanteil der Kirche an der Finanzierung der Stelle für Andreas Kitschke – er betreut die Ausstellung – übernommen habe. Wie Vogel weiter erklärte, sei er sehr an einer Verstetigung der Ausstellung interessiert. Dies sei wichtig, um den Diskussionsprozess um den Wiederaufbau der Garnisonkirche zu beleben. Allerdings mache die Ausstellung auf Dauer nur Sinn, „wenn wir wieder mehr Dynamik in den Gesamtprozess bekommen“. Vogel räumte ein, dass von der Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG) „derzeit keine positiven Signale zu erwarten seien“. Die TPG hat bislang 5,76 Millionen Euro für den Wiederaufbau gesammelt, knüpft aber an die Übergabe des Geldes an die evangelische Kirche als Träger des Wiederaufbaus Bedingungen, was von der Kirche abgelehnt wird. So fordert die TPG, dass der Nachbau nur kirchlich genutzt werden darf, während die evangelische Kirche dort u. a. ein Internationales Versöhnungszentrum einrichten will. Beide Seiten stehen sich seit Monaten unversöhnlich gegenüber. Im letzten Rundbrief der TPG heißt es erneut, die Kirche solle „gänzlich originalgetreu rekonstruiert und als Kirche genutzt werden“. Es werde „mit uns etwas anderes nicht zu machen sein“. Vogel sagte, sein Wunsch sei es, im kommenden Jahr eine Entscheidung über den Wiederaufbau herbeizuführen – „egal in welcher Richtung“. Die Traditionsgemeinschaft sollte weiter mit im Boot bleibt. Die 1731 bis 1735 erbaute Garnisonkirche verlor im Bombenhagel vom 14. April 1945 ihre Turmspitze und das Glockenspiel. 1968 wurde die Ruine auf Befehl des SED-Chefs Ulbricht gesprengt und abgetragen.

Michael Erbach

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