Sport: Auswärtsniederlage

Der Handball-Zweitligist VfL Potsdam verlor am Samstagabend das zweite Saisonspiel in Nordhorn mit 28:22 (14:7). Es war eine Partie mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten, die die 1280 Zuschauer in der Kreissporthalle im niedersächsischen Nordhorn sahen: Das Team von Trainer Rüdiger Bones kam in den ersten 30 Minuten überhaupt nicht ins Spiel.

In der 2. Minute ging die HSG Nordhorn-Lingen durch Kreisläufer Toon Leenders mit 1:0 in Führung, zwei Minuten später legte der Vorjahres-Sechste nach. Die VfLer konnten durch Tore von Victor Pohlack und Lars Melzer noch den Anschluss halten, doch ab der 12. Minute zogen die Gastgeber davon. Besonders in der Offensive fanden die Potsdamer nicht ins Spiel und waren zu unkreativ. „Wir haben zu statisch, zu langsam gespielt und unsere Außen nicht eingesetzt“, fasste Rüdiger Bones die Probleme der ersten 30 Minuten zusammen. Erschwerend für den VfL kam hinzu, dass Nordhorns Torwart Björn Buhrmeister einen guten Tag erwischt hatte und 15 Würfe der Potsdamer allein in der ersten Halbzeit parieren konnte.

Im Gegenzug wurden die Potsdamer Fehler sofort bestraft und so konnten die Niedersachsen, die von 1999 bis 2009 in der ersten Handball-Bundesliga spielten, zur Halbzeit mit einem klaren 7-Tore-Vorsprung in die Kabine gehen.

Wachgerüttelt und mit neuer Energie kamen die Potsdamer dann aus der Halbzeitpause: „Die zweite Halbzeit war deutlich besser“, so Bolduan, der mit fünf Treffern hinter Jan Piske (sieben Treffer) zweitbester Werfer der VfLer war. „Nur leider ist es schwer, solch einen Rückstand dann noch aufholen zu können.“ Die Potsdamer kamen zum Ende der zweiten Halbzeit zwar noch mal auf vier Tore heran (20:16), doch Nordhorn konnte mit der Unterstützung der Zuschauer den Vorsprung über die Zeit bringen. „Ich bin über den Verlauf der ersten Halbzeit sehr enttäuscht“, gab Bones zu. „In der zweiten Halbzeit haben wir dann aber wenigstens gezeigt, was wir können.“

Nach zwei Spielen der neuen eingleisigen 2. Bundesliga steht der VfL Potsdam nun mit einem Sieg im Auftaktmatch gegen Saarlouis und der Niederlage am Samstag auf Tabellenrang zehn. „Wir müssen noch nichts schwarzmalen. Die Saison ist noch lang und gegen Nordhorn kann man auswärts auch verlieren. Wir haben intern bereits das Spiel ausgewertet und sind uns sicher, dass das nächste Heimspiel deutlich anders laufen wird“, gab sich Bolduan optimistisch. Luisa Müller

VfL: Pulay, Frank, Pohlack (2), Melzer (1/1), Barsties (2), Schugardt, Bolduan (4/1), Urban, Piske (7), Drechsler, Mellack (1), Sommer, Reimann (1).

Luisa Müller