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Von Guido Berg: Ausweitung der Gebührenzone

Stadt will letzte Schlupflöcher für kostenfreies Ganztagsparken schließen

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Künftig kaum noch kostenfreies Parken in der Stadt Potsdam: Die Stadtverwaltung will den Geltungsbereich der Parkgebührenordnung auf das gesamte Stadtgebiet ausweiten. Einen entsprechenden Antrag wird die Verwaltung am Mittwoch kommender Woche in die Stadtverordnetenversammlung einbringen, wie Stadtplanungschef Andreas Goetzmann gestern vor Journalisten mitteilte. Damit werde die Steuerung des Parkverhaltens über Parkscheinautomaten künftig stadtweit möglich sein.

Allerdings werde es nicht zum Aufstellen von Parkscheinautomaten in Uetz-Paaren kommen, versicherte Goetzmann – auch wenn die Gebührenzone II künftig bis dorthin gehen wird, sollten die Stadtverordneten zustimmen. Die Gebührenzone I in der Potsdamer Innenstadt soll den Plänen zufolge bleiben wie sie ist und die Gebührenzone II bis an die Stadtgrenze ausgeweitet werden. Bisher galt die Parkgebührenzone II nur im Umfeld der Innenstadt und in der Babelsberger Innenstadt.

Motiv dieser Absichten ist „ein erheblicher Parkdruck in der Innenstadt“, so Goetzmann. Es gebe immer noch viele Langzeitparker, die von außerhalb kommen, in Potsdam arbeiten und ihr Auto von morgens bis abends am Straßenrand parken. Gern werde auf die Bereiche ausgewichen, in denen die Parkgebührenordnung derzeit noch nicht gilt, etwa die Brandenburger Vorstadt. Die Anwohner beispielsweise der Zimmerstraße, der östlichen Feuerbachstraße oder dem Wall am Kiez wüssten oft nicht, wo sie ihr Auto lassen sollten. „Wir wollen, dass in der Stadt gewohnt wird und den Anwohnern nicht die Parkplätze weggeparkt werden“, sagte der Stadtplanungschef. Gegenwärtig trauten sich Anwohner teils wochenlang nicht wegzufahren, wenn sie mal einen Parkplatz vor der Haustür ergattern konnten. Ziel sei dagegen ein steter „Umschlag von Parkplätzen“, also ein stetes Kommen und Wegfahren von Kurzzeitparkern, die die 50 Cent für eine Stunde Parken nicht scheuen. So würden in so genannten Mischpark-Bereichen, wo Anwohnerparken und Parken mit Parkschein möglich ist, immer wieder Parkplätze frei. Um nicht mit den Dauerparkern in einen Wettlauf von Straßenzug zu Straßenzug zu gelangen, soll deshalb die Parkgebührenzone II in der ganzen Stadt gelten. Bei einer nur stückweisen Ausdehnung würde das Problem nur von einer Straße auf die nächste verschoben. In Potsdam Arbeitende sollen dazu bewegt werden, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad anzureisen. Darüber hinaus gebe es gute Parkhaus-Angebote in Potsdam, die im Vergleich etwa zu Berliner Verhältnissen wirtschaftlich günstig seien. Das Karstadt-Parkhaus an der Hegelallee sei selten überlastet, so die Beobachtung von Goetzmann.

Die Ausweitung der Gebührenzone II werde Goetzmann zufolge aber nicht automatisch mit einer Vermehrung der Anzahl der Parkautomaten in der Stadt verbunden sein. Die Neufassung der Parkgebührenordnung tangiere die Hauhaltsansätze der Stadt nicht. Die Pläne seien nicht mit einem Budget verbunden. Neue Automaten müssten nach und nach aus dem fünfstelligen Betrag angeschafft werden, der ohnehin dafür vorgesehen ist. „Es wird früher oder später passieren, dass in der Zimmerstraße Parkscheinautomaten installiert werden“, erklärte der Stadtplanungschef auf Nachfrage zuversichtlich. Der genaue Zeitpunkt stehe jetzt aber noch nicht fest.

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