Landeshauptstadt: Auto-Check für junge Fahrer
Die Autos werden immer älter, die Dekra bietet daher bis Ende Juli kostenlose Sicherheitsprüfungen
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Industriegebiet Süd – Autos werden immer länger gefahren, sagt Dekra-Niederlassungsleiter Dirk Benndorf. So betrug das Alter der Fahrzeuge im Jahre 1999 durchschnittlich 6,7 Jahre, heute seien es 8,4. Besonders junge Fahrer, die nicht so gut bei Kasse seien, würden ältere Modelle fahren, wodurch das Unfallrisiko steige.
„Safety-Check“ heißt die deutschlandweite Initiative, welche die brandenburgische Landesregierung unterstützt. Die Dekra-Niederlassung am Verkehrshof 11 stellte gestern ihre modernen Möglichkeiten für den Sicherheits-Check vor. Junge Fahrer können ihre Autos in der Zeit von 8 bis 18 Uhr, Sonnabend von 9 bis 12 Uhr, testen lassen. Die Prüfingenieure nehmen das Fahrzeug genauestens unter die Lupe: Sind Reifen und Felgen in gutem Zustand? Ist die Bremswirkung okay? Funktionieren Lenkung und Fahrwerk einwandfrei? Ist die Elektrik ohne Beanstandungen? Und nicht zuletzt: Sind Motor, Getriebe und Abgasanlage dicht?
Wie Benndorf erläutert, ersetzt der Check nicht die Prüfplakette, aber immerhin erhalte der Fahrzeughalter einen schriftlichen Prüfbericht, auf dem die Mängel aufgeführt sind. Und wer auf seine Sicherheit bedacht ist, werde die Mängel so schnell wie möglich in einer Fachwerkstatt beheben lassen. Vom eigenen Herumschrauben hält der Diplomingenieur dagegen nichts. „Das ist wie Selbstmord“, sagt er.
„Einfach reinkommen und drankommen“, wirbt die Dekra für den Safety- Check. Zum ersten Mal ist der kostenlose Service in einem so langen Zeitraum möglich. Für den älteren Gebrauchten biete der Check den besten Schutz vor teurem Schaden und eine optimale Fahrzeugsicherheit. Niemand müsse Sorge haben, dass ihm bei einem Mangel die Prüfplakette „abgekratzt“ werde. Nach Meinung von Rainer Bretschneider, Verkehrspolitik-Abteilungsleiter im brandenburgischen Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung, seien junge Fahrer aufgrund riskanter Fahrweise und fehlender Fahrpraxis eine zentrale Risikogruppe. „Die Statistiken sprechen für sich“, sagt Bretschneider, der gestern zum Start der Aktion zur Dekra gekommen war. In Deutschland sei jeder fünfte Verletzte und Getötete bei Verkehrsunfällen in einem Alter zwischen 18 und 25 Jahren, obwohl nur jeder zwölfte zu dieser Altersgruppe gehört. 64 Prozent der unfallbeteiligten 18 bis 25-jährigen Männer saßen in einem Pkw, der älter als acht Jahre war, bei 45 Prozent war das Auto älter als zehn Jahre. Ein sieben bis neun Jahre altes Auto hat laut Dekra-Statistik ein doppelt so hohes Gefährdungspotenzial wie ein bis zu drei Jahre alter Pkw. „Mehr Kilometer – mehr Sicherheit“, verbreitet daher Dirk Benndorf als Slogan und lädt alle jungen Fahrer ein, ihr Fahrzeug in einer Dekra-Niederlassung prüfen zu lassen. Die Angelegenheit ist den Initiatoren so wichtig, dass sie den Check nicht nur kostenfrei ausführen, sondern die Teilnehmer sogar an einem Gewinnspiel, bei dem unter anderem Tankgutscheine ausgelost werden, beteiligen. Zu einem kostenlosen Sicherheits-Check lädt die Dekra-Niederlassung Potsdam noch bis zum 31. Juli ein.
Günter Schenke
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