Neue Materialien von Fraunhofer und Uni Potsdam: Autokarosserie als Energiequelle
Eine engere wissenschaftliche Zusammenarbeit haben die Universität Potsdam und das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP) in Potsdam-Golm beschlossen. Im Fokus steht die Integration biologischer und physikalisch-chemischer Funktionen in verschiedene Materialien.
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Eine engere wissenschaftliche Zusammenarbeit haben die Universität Potsdam und das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP) in Potsdam-Golm beschlossen. Im Fokus steht die Integration biologischer und physikalisch-chemischer Funktionen in verschiedene Materialien. Der Ansatz hat laut IAP ein erhebliches Potenzial zur Steigerung der Produktivität und Effizienz von Industrieprozessen. Neben dem Fraunhofer- IAP und den Gruppen der Chemie, Physik und Biologie der Universität soll auch das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI-BB) am Standort Golm in die Kooperation einbezogen werden.
Mit dem Forschungsansatz sollen Strukturmaterialien wie Gehäuse- oder Karosserieteile mit Funktionsmaterialien, etwa für Beleuchtungs-, Sensor oder Energiegewinnungsfunktionen, zu innovativen Produkten kombiniert werden. Ein weiteres Ziel ist laut IAP, ein entsprechendes Produkt in möglichst wenigen Verarbeitungsschritten herzustellen. „In diesem thematischen Umfeld gibt es zahlreiche Querverbindungen zu Arbeitsschwerpunkten unserer Universität“, erklärte Uni-Präsident Oliver Günther. Von derartigen Kooperationen könne die forschungsstarke Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Uni, die gerade erst drei Graduiertenkollegs bei der DFG eingeworben hat, direkt profitieren. „Eine echte Win-win-Situation“, so Günther.
Bei der Entwicklung neuer Werkstoffe – etwa preiswerter Carbonfasern oder Kunststoffe für den Leichtbau – gewinnen organische Materialien zunehmend an Bedeutung. Entwickelt werden neue Produkte wie selbst heilende Materialien, Kunststoffteile mit Funktionen für Luftfahrt und Fahrzeugbau oder funktionsintegrierende Chipkarten für die Sicherheitswirtschaft. Dies erfordere neben dem Einsatz der neuen Materialien insbesondere deren effektive Verarbeitung, etwa in der intelligenten Kombination von Funktions- und Strukturmaterialien oder von biologischen, organischen und metallischen Werkstoffen als Hybridmaterialien.
„Nachhaltigkeit und Effizienz sind übergeordnete Kriterien globaler Trends, die generell sowohl neue Materialien als auch effektive Verarbeitungsverfahren erfordern“, sagte der Leiter des IAP, Alexander Böker, der seit Februar 2015 das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung leitet. Gleichzeitig hat Böker eine Professur für Polymermaterialien und Polymertechnologien an der Universität Potsdam inne. Kix
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