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Aus dem GERICHTSSAAL: Automaten geknackt

23-Jähriger gestand Diebstahl von Parkeintrittsgeld

Stand:

Große Beute machte der Automatenknacker Sebastian S.* (23) im Frühling vergangenen Jahres nicht. Lediglich 35 Euro befanden sich in dem Flyerautomaten der Schlösserstiftung im Park Babelsberg, 25,81 Euro in dem am Obelisk-Eingang von Sanssouci angebrachten Behältnis. An der Mopke war der Arbeitslose mit Hammer und Schraubendreher umsonst am Werk. Ein Besucher beobachtete sein Tun, Sebastian S. flüchtete ohne das erhoffte Parkeintrittsgeld. Die Polizei kam ihm dennoch auf die Schliche. Gestern erhielt der Stahnsdorfer die Quittung für sein Tun: Neun Monate Freiheitsstrafe - ausgesetzt zur Bewährung – wegen besonders schweren Diebstahls in zwei Fällen sowie versuchten Diebstahls. In diese Sanktion wurde ein bereits im Vorjahr ergangenes Urteil wegen des Aufbruchs einen Zigarettenautomaten (sechs Monate auf Bewährung) einbezogen. Seine ehemaligen Kumpels Enrico E.* (26) und Konstantin K.* (26) neben ihm auf der Anklagebank wurden vom Vorwurf der Mittäterschaft freigesprochen.

„Ich war''s, und zwar alleine. Enrico und Konstantin waren nicht dabei. Die habe ich nur bei der Polizei beschuldigt, weil ich endlich meine Ruhe haben wollte. Das Geld habe ich ausgegeben. Dafür habe ich mir Essen gekauft“, gestand der schmächtige junge Mann ohne Umschweife. Allerdings sei diese Tat die letzte in einer langen Reihe von Gesetzesbrüchen gewesen. „Im September beginne ich eine Ausbildung. Außerdem habe ich mich von meinem Umfeld getrennt. Demnächst ziehe ich nach Berlin“, versicherte der Angeklagte.

Sebastian S. begann seine kriminelle Karriere mit 15 Jahren. Immer wieder vergriff er sich an fremdem Eigentum, musste sich unzählige Male wegen Diebstahls verantworten. Er stand aber auch schon wegen Beleidigung, Sachbeschädigung und der Störung öffentlicher Betriebe vor Gericht. Seine ursprünglich mitangeklagten Kumpels können das Vorstrafenregister von Sebastian S. noch toppen. Die „Sündenkartei“ von Enrico E. weist 15 Einträge auf, u. a. wegen Körperverletzung, Bedrohung, Diebstahls, Widerstandes gegen Polizeibeamte, übler Nachrede, Verstoßes gegen das Waffengesetz und zahlreicher Fahrten ohne Fahrerlaubnis. Auch das Zentralregister von Konstantin K. liest sich wie ein Querschnitt durchs Strafgesetzbuch: Vorsätzliche Körperverletzung, Drogenbesitz, versuchte Erpressung, Nötigung, gemeinschaftlicher Diebstahl, Raub. Derzeit sitzt er eine widerrufene Bewährungsstrafe ab. Der Vorwurf der Automatenknackerei war für das Duo nach dem Geständnis von Sebastian S. allerdings vom Tisch. Enrico E. ging nach Hause Konstantin K. musste zurück in seine Zelle. (*Namen geändert.) Hoga

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