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Aus dem GERICHTSSAAL: Autos geknackt, Konto geplündert, ins Heizwerk eingebrochen

Haftstrafe, Vorbewährung und Verwarnung für kriminelles Trio, das sich vor Gericht geläutert zeigte

Stand:

Einst waren sie Kumpels, hingen Am Stern miteinander ab, tranken Alkohol, nahmen Drogen. Arbeiten gingen sie nicht. Geld beschafften sie sich durch Straftaten, saßen bereits mehrfach auf der Anklagebank. Vor dem Jugendschöffengericht zeigten sich Patrick (21), Christian (19) und Marcel (17) gestern nach ihren jüngsten Verfehlungen geläutert und umfassend geständig. So ging die Verhandlung trotz dreier Anklagepunkte zügig über die Bühne. „Dickster Hund“ war der Diebstahl eines Ford Fiesta am 4. Februar auf dem Uni-Parkplatz in der Stahnsdorfer Straße durch Patrick und Christian, mit dem sie in der Gegend herumkutschierten. Im Handschuhfach des Wagens entdeckten sie eine ec-Karte, in der Brieftasche die dazugehörige Geheimzahl. Unverfroren hoben sie 1000 Euro vom Konto der Besitzerin, einer Studentin, ab. Dann kam Marcel dazu. Das Geld wurde aufgeteilt und teilweise verprasst. „Wir haben ja gehofft, nicht erwischt zu werden. Ist aber leider anders gekommen“, konstatierte Patrick lakonisch. In der Nacht des 9. April war Christian allein auf Diebestour, knackte erneut einen Fiesta, „weil das am einfachsten ist“, diesmal am Otterkiez. „Ich wollte zu einem Kumpel und war zu faul zum Laufen. Die Straßenbahn fuhr nicht mehr“, präsentierte der Wohnsitzlose sein Motiv.

Am 13. Juni vorigen Jahres wurde Patrick von der Polizei auf frischer Tat gestellt. Er war mit zwei Gleichgesinnten durch ein Fenster des stillgelegten Heizkraftwerkes gestiegen, um Buntmetall zu stehlen. „Stimmt auch“, bestätigte der Angeklagte. In seiner Zelle – Patrick sitzt derzeit eine widerrufene Bewährungsstrafe im Wriezener Jugendgefängnis ab – habe er nun Zeit zum Nachdenken. Am 1. September wolle er dort eine Malerlehre beginnen. Kontakt zu seinem alten Freundeskreis habe er nicht mehr. „Ich auch nicht“, berichtete Marcel. Er hatte die besten familiären Voraussetzungen, besuchte die Sportschule, war aktiver Handballer. „Dann habe ich richtig krass Drogen konsumiert und Straftaten begangen. Da bin ich von der Schule geflogen.“ Inzwischen sei Rauschgift kein Thema mehr für ihn, beteuerte er. Marcel kam gestern am mildesten davon. Er wurde wegen Hehlerei verwarnt, muss 60 Stunden gemeinnützig arbeiten. Patrick erhielt wegen besonders schweren Diebstahls eine Jugendstrafe von einem Jahr und zehn Monaten. Ob Christian wegen Diebstahls und Hehlerei für 16 Monate in Haft muss, wird sich in einem halben Jahr entscheiden. Führt er sich straffrei und leistet 80 Sozialstunden, hat er nach dieser Vorbewährung die Chance, dass die Strafe endgültig zur Bewährung ausgesetzt wird. In die Sanktionen von Patrick und Christian wurden zwei zuvor ergangene Urteile einbezogen. Hoga

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