Landeshauptstadt: Autozulieferer kommt nach Potsdam
Erhard & Söhne wollen 20 Millionen Euro auf Ex-RAW-Gelände in Produktion und Schulung investieren
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Templiner Vorstadt - Das Geheimnis ist gelüftet: Der Tankhersteller Erhard & Söhne mit Hauptsitz in Schwäbisch Gmünd plant eine Großinvestition in Potsdam. Binnen eines Jahres soll in der Nähe des Hauptbahnhofes auf einer Fläche von 25 000 Quadratmetern eine moderne Manufaktur entstehen, wie das Unternehmen in einer Mitteilung am Freitag ankündigte. Die voraussichtliche Investitionssumme werde sich auf etwa 20 Millionen Euro belaufen. Es ist die zweite große Industrieansiedlung nach dem Süßwarenhersteller Katjes.
Erhard habe einen langfristigen Großauftrag über 75 Millionen Euro erhalten, der in Potsdam durch die neugegründete Erhard Technologies GmbH abgearbeitet werden soll, heißt es. Das Unternehmen wolle zunächst 50 Mitarbeiter beschäftigen. Die Zahl soll bis 2013 auf über 150 steigen. Insgesamt arbeiten in Potsdam knapp 1500 Menschen in Industriebetrieben. Deren Umsatz hat im Vorjahr 190 Millionen Euro betragten.
Geplant sei zudem die Ansiedlung der Erhard Services GmbH, einer Qualifizierungsgesellschaft für Mitarbeiter mit bis zu 300 Beschäftigten. Voraussetzung für die Ansiedlung sei allerdings eine „zeitnahe Klärung der noch offenen Punkte in unserem Sinne“, sagte Geschäftsführer Alexander Kögel. So müsse unter anderem die Baugenehmigung schnell erteilt werden, zudem sollten die angebotenen Fördermittel zügig zugesichert werden. Andernfalls müsse er sich eine „Lösung für Schwäbisch Gmünd“ vorbehalten. Zudem müsste die Stadt für an dem Standort vorgesehene Fernwärme verzichten, da diese nicht – wie etwa Gas - den industriellen Erfordernissen entspricht, so Erhard & Söhne. Mit den bisherigen Grundstückseigentümern befindet sich die Firma nach eigenen Angaben „im fortgeschrittenen Verhandlungsstadium“. Auch die „grundsätzliche Finanzierung“ des Projekts sei durch die Hausbank des Unternehmens gesichert.
Erhard und Söhne ist nach eigenen Angaben ein führender Lieferant von Tanksystemen für Nutzfahrzeuge. Im vergangenen Jahr habe sich der Umsatz des Unternehmens auf etwa 50 Millionen Euro belaufen. Im Jahr 2011 soll der Umsatz mehr als 100 Millionen Euro betragen.
Die Stadtverwaltung Potsdam teilte gestern mit, der Investor könne „unmittelbar und zügig“ den erforderlichen Bauantrag vorbereiten, „den die Stadt selbstverständlich auch eng und konstruktiv begleiten wird“. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) ließ erklären: „Wir begleiten das Vorhaben seit einigen Monaten durch die Wirtschaftsförderung und die Bauverwaltung intensiv. Ich freue mich, dass die Geschäftsleitung sich nun auch öffentlich zum Standort Potsdam bekennt“. gb/dpa
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