Landeshauptstadt: Awo eröffnet Fachschule

Eine Fachschule für Soziales hat die Arbeiterwohlfahrt gestern in Potsdam eröffnet. Damit bildet der Träger von mehr als 20 Kinder- und Jugendeinrichtungen in Potsdam und Potsdam-Mittelmark nun erstmals Erzieher und Altenpfleger aus. In drei Jahren werden die elf Schülerinnen und vier Schüler des ersten Jahrgangs der Fachschule ihre Ausbildung beendet haben. „Wir bilden für den Eigenbedarf aus“, erklärte Angela Basekow, Geschäftsführerin des Awo Bezirksverbandes Potsdam. Alle hätten reelle Chancen, nach der Ausbildung an einer Kinder- und Jugendeinrichtungen zu arbeiten.

Bedarf entstünde in den nächsten Jahren vermehrt, weil einige der 350 Mitarbeiter das Rentenalter erreichen, so Basekow. Die Fachschule einzurichten sei nicht so einfach gewesen. Lange Verhandlungen mit dem brandenburgischen Bildungsministerium habe es gegeben, erst kurz vor Start des Schuljahres am 1. September sei die Genehmigung erteilt worden. Immer wieder hat Potsdams SPD-Vorsitzender Mike Schubert mit bei den Verhandlungen gesessen, um den Genehmigungsprozess voranzubringen, hieß es gestern. Alles ist jedoch noch nicht geschafft: Der Ausbildungsbereich zur Altenpflege sei noch immer nicht genehmigt, so Basekow. Am 1. Oktober soll das Schuljahr beginnen. Derzeit haben sich dafür 16 Schüler angemeldet. Die Pläne der Awo gehen noch weiter, sagte Awo-Vorstand André Saborowski. In den nächsten Jahren sollen weitere Ausbildungsangebote entstehen.

Johanna ist eine der 15 Schüler, die eine Erzieherausbildung abschließen wollen. Dabei hat sie vorher etwas ganz anderes versucht, doch nach einem dreimonatigen Praktikum in einer der Einrichtungen habe sie für sich entschieden, Erzieherin sei der richtige Beruf. 45 Euro muss sie nun jeden Monat zahlen, um eine Ausbildung zu bekommen. Dafür wird sie täglich in vier Blöcken die Schulbank drücken und Praxis in den Einrichtungen der Awo sammeln. Dort sind seit dem vergangenen Jahr Mitarbeiter zu Praxisanleiterinnen ausgebildet worden. jab