Landeshauptstadt: Azubi bei der Bundeswehr
Potsdamer Standortverwaltung bildet 40 Jugendliche in technischen und Verwaltungsberufen aus
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Potsdamer Standortverwaltung bildet 40 Jugendliche in technischen und Verwaltungsberufen aus Etwa 4500 Soldaten im weiten Umkreis von mehr als 100 Kilometern versorgt die Potsdamer Standortverwaltung der Bundeswehr mit Unterkünften, Verpflegung, Bekleidung, betreut sie sozial und gesundheitlich. Weniger bekannt ist, dass sie seit einem Jahrzehnt auch einen wichtigen Ausbildungsbetrieb für ständig mehr als 40 Azubis darstellt. Anfang August werden wieder zwölf junge Leute die Lehre als Verwaltungsfachangestellte, Industriemechaniker, Elektroniker für Gebäudewirtschaft oder zahnmedizinsche Fachangestellte aufnehmen. Hinzu kommen sechs Anwärter auf den gehobenen Verwaltungsdienst. Nicht jeder Schulabgänger kennt diese Möglichkeiten, über die die Ausbildungsbeauftragte Regierungsamtfrau Christiane Peter auf Bildungsmessen, Veranstaltungen, in Schulen und über die Medien informiert. Die Bewerber müssen einen guten Schulabschluss (zwischen 2,5 und 2,8) mitbringen und sich einem Test unterziehen. Die Ausbildung entspricht modernsten Ansprüchen. In der Standortverwaltung in der Behlertstraße steht ein Computer bestücktes Azubi-Zimmer zur Verfügung, erfahrene Verwaltungsangestellte übernehmen neben ihrer Hauptarbeit die Anleitung. „Schon am ersten Tag gilt: Für den Papierkorb wird bei uns nicht produziert, macht Behördenleiter Regierungsoberamtsrat Fritz H. Bethke deutlich, „und die angehenden Mechaniker legen wir auch nicht mit der Feile unters Auto und lassen sie werkeln.“ Für die Ausbildung in den technischen Berufen steht in Beelitz eine moderne Werkstatt zur Verfügung. Die zahnmedizinischen Fachangestellten werden den Sanitätszentren der Bundeswehr zugeordnet, die in Geltow, Beelitz und Brandenburg bestehen. Die Abrechnung gegenüber Patienten und Krankenkassen, von der Soldaten befreit sind, erlernen sie in Praktika bei niedergelassenen Zahnärzten. Zur Schule gehen die Techniker ins Teltower Oberstufenzentrum, die künftigen Verwaltungsfachleute nach Berlin. Die Anwärter für den gehobenen Dienst absolvieren das begleitende Studium in Mannheim. Für dieses rundum komplette Programm hat die Potsdamer Handwerkskammer die Standortverwaltung als „innovativen Ausbildungsbetrieb“ anerkannt. Mit Stolz berichtet Christiane Peter, dass mit René Tischer einer ihrer Elektroniker aus dem Landeswettbewerb als zweitbester Azubi hervorgegangen ist. Größten Wert legt sie auf die ständige individuelle Betreuung ihrer Lehrlinge, sie reagiert auf „Zensurenausreißer nach unten mit persönlichen Gesprächen und bezieht auch die Eltern ein. Nur selten sitzt die Regierungsamtfrau an ihrem Potsdamer Schreibtisch, ja sie war schon weit entfernt in Bosnien-Herzegowina und Usbekistan für die Betreuung deutscher Soldaten eingesetzt. Für diese Zeit wird sie vorübergehend Offizier in Uniform. Der Behördenleiter verhehlt nicht, dass die mit Personalreduzierungen verbundene Strukturreform der Bundeswehr besonders für Verwaltungsfachangestellte die Aussichten auf eine Übernahme nach Lehrabschluss erschwert. Gemeinsam mit den Azubis werden aber rechtzeitig Möglichkeiten gesucht, wie sie sich unter anderem durch Eintritt als Zeit- oder Berufssoldat in die Truppe ergeben. So freut sich Fritz H. Bethke, dass die Verwaltungsfachangestellte Eva Engel inzwischen bei der Marine als Obermaat ihre Frau steht. Mechanikerin Franziska Müller hat ihr Herz für die Fliegerei entdeckt und wartet in Kiel Hubschrauber. Der Regierungsoberamtsrat hat also gute Gründe, auch den neuen Azubis eine „solide Ausbildung mit guten beruflichen Perspektiven“ anzukündigen.
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