Landeshauptstadt: Azubi-Zimmer 91 Euro teurer?
„Unverhältnismäßig“, sagt der Bildungsausschuss
Stand:
„Unverhältnismäßig“, sagt der Bildungsausschuss Als unverhältnismäßig lehnte der Bildungsausschuss am Mittwoch die geplante Gebührenerhöhung von Wohnheimkosten des Oberstufenzentrums am Schlaatz vorerst ab. Die Monatsmiete eines Auszubildenden für ein großes Einzelzimmer soll beispielsweise von 153 auf 244 Euro steigen. Ein Doppelzimmer für „Gäste“ würde monatlich 320 statt bisher 184 Euro kosten. Dafür müssten selbst Auszubildende aufkommen, die ein Monatseinkommen von 320 Euro netto haben, denn das ist zu viel, um Wohnheimzuschüsse vom Land zu bekommen und auch zu viel, um in die ermäßigte Kategorie der Stadt zu fallen. Die liegt bei 310 Euro netto. Wer darunter liegt, soll täglich 1,78 Euro mehr zahlen. Wer darüber liegt, zahlt 3,55 Euro mehr als bisher, erklärte die Schulbeigeordnete Gabriele Fischer. „Die Zahlentabellen machen nachdenklich. Das liegt im Bereich einer Einraumwohnung“, monierte Steeven Bretz von der CDU. Dieter Golke von der Familienpartei forderte die Verwaltung auf, das Preisverhältnis von Potsdamer Wohnheimen zu überprüfen. So biete das Studentenwerk Zimmer für etwa 200 Euro an. Hella Drohla (PDS) bemängelte nach einer Besichtigung des Heimes Anfang November einen Sanierungsstau. Bei Regen fließe Wasser durch die Fensterritzen, Rohre seien alt und oft verstopft. Schulbereichsleiter Karl Ofcsarik begründete die geplante Gebührenerhöhung mit der Vorgabe des Landes, dass Heime kostendeckend betrieben werden müssen und verwies auf die Landeszuschüsse für Auszubildende, die unter 307 Euro netto monatlich verdienen. Einen kostendeckenden Betrieb hält Drohla bei den „heruntergewirtschafteten Verhältnissen“ dagegen für nicht möglich. Sie komme bei den neuen Tarifen nur zustande, wenn eine 90-prozentige Auslastung des Heimes gewährleistet wäre. Und die sei unwahrscheinlich. Die Vorlage wird im Dezember erneut diskutiert. jab
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: