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Landeshauptstadt: B-Plan für Drewitz-Brache beschlossen

Nach Baumarkt-Absage: Masterplan Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld als Vorbild

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Drewitz - Eile sei geboten. Darum sollte noch in der gestrigen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung der Bebauungsplan Nr. 105 „Neuendorfer Straße/Gerlachstraße“ beschlossen werden. Dabei handelt es sich um eine Fläche, die in der Potsdamer Öffentlichkeit als „Drewitz-Brache“ bekannt ist. Die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) begründete die zeitliche Knappheit mit der Notwendigkeit, „mögliche, den städtischen Zielen entgegenstehende Baurechte zu verhindern“. Im jüngsten Bauausschuss, der darüber nicht abstimmte, sondern nur debattierte, begründete sie konkreter, es bestehe die Gefahr, dass auf der Drewitzer Brache Baurechte für größere Einzelhandelseinrichtungen beantragt werden könnten. Die Stadtverordneten hatte dies zum Schutz bestehender Handelseinrichtungen immer abgelehnt.

Obwohl Peter Lehmann (CDU) eine „ad-hoc-Entscheidung“ des Stadtparlaments ablehnte, entschieden die Stadtverordneten dennoch mehrheitlich, den Bebauungsplan für das Areal am Sterncenter aufzustellen. Insbesondere Linkspartei-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg hatte für den Antrag geworben. „Ich begrüße, dass die Stadt nun selbst in Verantwortung für das Areal geht“, sagte Scharfenberg. Mit der Aufstellung eines Bebauungsplanes würden „die überdimensionierten Baumarktpläne endlich beerdigt“, so der Chef der stärksten Stadtfraktion.

„Die Brache muss weg, war unser Credo“, erklärte Harald Kümmel (SPD). Der Baumarkt und die Soccerhalle seien knapp abgelehnt worden, nun müsse es eine Debatte über die Nutzung der Fläche geben. Allerdings, erklärte Kümmel, die vorgelegte Aufstellungsbegründung für den Bebauungsplan sei vom Masterplan Drewitz, Stern, Kirchsteigfeld „abgeschrieben“ worden, das müsse noch konkreter formuliert werden. Der Vorsitzende des Bauausschusses Christian Seidel (SPD) nannte das Werkstattverfahren dagegen „eine solide Grundlage“.

Über die Nutzung des Areals an der Nutheschnellstraße wird seit Jahren gestritten. Viele Stadtverordneten sehen in der Fläche einen „Innenstadtbereich“ (Kümmel) für die Wohngebiete Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld. Die dafür gefundene Nutzung sollte eine städtebauliche Verbindung zwischen den drei Stadtteilen darstellen. Die Linksfraktion.PDS hatte lange Zeit die Errichtung eines Freizeitbades favorisiert.Die Pläne scheiterten aus Sicht der Verwaltung an unzumutbaren Forderungen der Investoren, wonach die Stadt die Risiken des Projekts tragen sollte. Auch das Nachfolgeprojekt eines Hornbach-Baumarktes scheiterte – an den Stimmen der Stadtverordneten. Sie empfanden, ein Baumarkt genüge nicht den Planungszielen und auch der „Bonbon“ einer Soccerhalle versüßte ihnen die Pläne nicht genug. gb

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