Sport: Babelsberg 03 empfängt Minimalisten Schöneiche will den Spitzenreiter fordern

Morgen wird René Tretschok dem SV Babelsberg 03 definitiv fehlen. Wenn um 14 Uhr der Fußball-Oberliga-Spitzenreiter daheim gegen Germania Schöneiche aufläuft, wird der 38-Jährige nicht einmal zum erweiterten Nulldrei-Kader gehören. Tretschok, der beim Hinspiel-1:0 in Schöneiche Babelsbergs Torschütze war, sich vor Wiederanpfiff der Meisterschaft freiwillig auf die Ersatzbank setzte und am vergangenen Samstag daheim gegen Motor Eberswalde (2:1) doch in Halbzeit zwei schon wieder in Babelsbergs Mittelfeldspiel eingreifen musste, ist morgen gesperrt. Die Gelbe Karte, die er gegen Eberswalde war, war zugleich seine fünfte in Folge – also ist er zur Zwangspause verurteilt.

Vor zwei Wochen beobachtete Tretschok den morgigen Gegner bei seinem letzten Testspiel gegen Eberswalde. „Schöneiche zeigte sich dort in körperlich besserer Verfassung und mit mehr Ordnung im Spiel als die Eberswalder“, sagt er dazu. „Das ist eine sehr unangenehm zu bespielende Mannschaft.“ Mit den einst auch für den SVB kickenden Tom Persich in der Vierer-Abwehrkette und Jörg Schwanke im Mittelfeld hat Germania-Coach Jens Härtel – von 2001 bis 2003 ebenfalls Babelsberger Kicker – erfahrene und kompromisslose Routiniers. Ob Schwanke, der im Winter vom 1. FC Union Berlin nach Schöneiche wechselte, morgen erstmals für seinen neuen Verein auflaufen kann, ist derzeit noch unklar. „Jörg laboriert noch an einer Muskelzerrung im Oberschenkel und macht derzeit in Leipzig den B-Trainer-Schein. Am Freitag werden wir sehen, ob er schon so weit ist“, erklärte Härtel, dessen Team Minimalist der Oberliga-Staffel ist: Mit nur sechs Toren in 17 Spielen holte Germania bislang 15 Punkte. „Leider sind wir Minimalisten, denn wir hatten durchaus viele Torchancen, die wir aber vergaben“, so Härtel. Er sieht seine Mannschaft morgen im Karl-Liebknecht-Stadion als krassen Außenseiter, sagt aber mutig: „Wenn die Babelsberger gegen uns drei Punkte holen wollen, müssen sie schon was anbieten.“

Das glaubt auch René Tretschok. „Das Spiel wird noch schwerer als das gegen Eberswalde. Unser Angriff wird noch zulegen und ordentlich wirbeln müssen, damit wir am Samstag treffen“, sagt er. Und Trainer Rastislav Hodul erklärt: „Wir müssen erneut auf Sieg spielen, etwas anderes bleibt uns gar nicht übrig.“ Während ihm Maik Neumann, Yaw Donkor (beide verletzt) und Tretschok morgen definitiv fehlen, soll sich heute klären, ob Sven Hartwig und Matthias Rudolph nach Erkältung beziehungsweise Fußprellung schon wieder mitwirken können. Michael Meyer