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Sport: Babelsberg 03 holt Torschützenkönig

Ibrahim Türkkan stürmt in der nächsten Saison für den Regionalliga-Aufsteiger / Maik Neumann, Bastian Zenk, Slavomir Lukac und Sven Roggentin bleiben / Till Wedemann wechselt zum FSV Optik Rathenow

Stand:

Das Gesicht der künftigen Regionalliga-Mannschaft des SV Babelsberg 03 nimmt mehr und mehr Gesicht an. Gestern verpflichtete der Aufsteiger mit Ibrahim Türkkan den Torschützenkönig der gerade beendeten Saison in der NOFV- Oberliga Nord. Am Sonntagabend hatte bereits Mittelfeldspieler Manuel Stiefel – ein gebürtiger Potsdamer – seinen Wechsel vom Süd-Oberligisten VFC Plauen an den Babelsberger Park perfekt gemacht.

Ibrahim Türkkan, der einen Ein-Jahres-Vertrag am Babelsberger Park unterschrieb, hatte im vergangenen Spieljahr in 24 Begegnungen für Berlin Ankaraspor Kulübü insgesamt 19mal getroffen. Auch beim Babelsberger 2:1-Heimsieg über den BAK, als er die Gäste im Karl- Liebknecht-Stadion kurz vor der Halbzeitpause in Führung schoss. Nach Carsten Buschs Torwart-Parade bei einem Kutrieb-Schuss von rechts staubte er damals aus Nahdistanz ab. Beim Rückspiel in Berlin fehlte er wegen einer Muskelblessur. „Potsdam hat eine gute Mannschaft, der ich helfen will“, sagte der 24-Jährige, der in den vergangenen Jahren bereits unter anderem für Tennis Borussia Berlin, Hertha BSC II und Yesilyurt Berlin auf Torejagd gegangen war, den PNN zu seinem Wechsel. Potsdam läge berlin-nah und habe tolle Zuschauer. „Es macht Spaß, in diesem Stadion zu spielen.“

Der in Berlin aufgewachsene Türke gilt mit seinen 1,88 Metern Körpergröße als sehr kopfballstark. Außerdem ist er als technisch versierter Linksfuß für seine Gegenspieler oft nicht ausrechenbar. Auch in der Saison 2005/06 hatte er 19 Oberliga-Tore erzielt – damals für den SV Yesilyurt –, mit denen er in der Torjägerliste aber „nur“ Platz zwei hinter Daniel Teixeira vom 1. FC Union Berlin (22) belegte. „Wir glauben, dass uns Ibrahim in der Regionalliga weiterhelfen kann“, sagt SVB-Geschäftsführer Ralf Hechel über den Neuzugang, der „ein absoluter Wunschspieler“ des Babelsberger Trainers Rastislav Hoduls war und mit dem Nulldrei schon seit längerem in Kontakt stand. „Gemeinsam wollen wir den Weg in die neue dritte Liga bestreiten“, so Hechel. „Für Ibrahim ist das eine Riesenbühne.“

Außerdem einigte sich der SV Babelsberg 03 gestern mit weiteren bisherigen Spielern über eine Vertragsverlängerung. Sowohl Maik Neumann als auch Slavomir Lukac und Bastian Zenk unterschrieben für ein weiteres Jahr am Babelsberger Park. Ersatztorwart Sven Roggentin sagte seinen weiteren Verbleib beim SVB telefonisch aus dem Urlaub in Ägypten zu. Julian Prochnow, der in der Hinrunde noch mit zahlreichen Verletzungen zu kämpfen hatte, sich aber in der Rückrunde konsequent an die Mannschaft heranarbeitete und insbesondere am letzten Oberligaspieltag gegen den BFC Dynamo offensiv Akzente setzte, hatte am Wochenende seinen Vertrag beim Aufsteiger um ein weiteres Jahr verlängert.

Als dritte Neuverpflichtung nach den beiden Rostockern Tom Mauersberger und Dirk Jonelat hatten die Nulldreier am späten Sonntagabend Mittelfeldspieler Manuel Stiefel bekannt gegeben. Der 22-Jährige, der vor neun Jahren von Fortuna Babelsberg zum FC Energie Cottbus wechselte und später für den FC Carl Zeiss Jena in der A-Junioren-Bundesliga spielte, kickte die letzten beiden Spieljahre beim VFC Plauen, der künftig vom einstigen Nulldreier Herman Andreev trainiert wird. Andreev hätte den Mittelfeld-Allrounder gern in Plauen behalten, empfahl ihm aber im Sinne seiner sportlichen Entwicklung den Wechsel in die Regionalliga. Schon am Rande des Testspiels bei Fortuna Babelsberg Mitte April hatten sich Andreev – kurz vor seiner Vertragsunterzeichnung in Plauen – und SVB-Geschäftsführer Ralf Hechel dazu verständigt.

Bereits im vergangenen Jahr stand Manuel Stiefel auf der Wunschliste der Babelsberger. Der VFC Plauen zog damals jedoch in allerletzter Sekunde eine vertraglich fixierte Option. Nun machte Nulldrei das Rennen gegen die beiden Zweitliga-Absteiger SpVgg Unterhaching und Eintracht Braunschweig, die ihm auch Angebote unterbreitet hatten. Entscheidend war unter anderem „die bessere sportliche Perspektive für meine persönliche Entwicklung“, so Stiefel, aber auch „dass sich der Verein am meisten um mich bemüht hat.“ Der 1,79 große und 72 kg schwere Linksfuß, dessen Eltern und gesamte Verwandtschaft in Potsdam lebt, unterschrieb einen Einjahresvertrag. Er ist flexibel im Mittelfeld einsetzbar, kann sowohl die Offensive als auch die Defensive verstärken, aber auch auf der Außenbahn marschieren.

Babelsberg 03 verlassen haben bislang die beiden Stürmer Yaw Oppong Donkor und Jack Grubert, mit denen Trainer Rastislav Hodul nicht mehr plante. Auch Till Wedemann verlässt Nulldrei, da er den Trainingsaufwand für die Regionalliga wegen seines Jurastudiums nicht zu leisten vermag. Wedemann hatte eigentlich noch einen gültiger Zweijahresvertrag mit dem SVB, der aber einvernehmlich aufgelöst wird. In der kommenden Saison will der 21-jährige offensive Mittelfeldspieler für Oberliga-Aufsteiger FSV Optik Rathenow die Töppen schnüren.

Wenn heute Abend die Nulldreier zu ihrer Mitgliederversammlung zusammen kommen, soll erstmals der Etat des SVB für die bevorstehende Regionalliga-Saison öffentlich gemacht werden. Ob weitere personelle Neuigkeiten verkündet werden können, stand gestern Abend noch nicht fest. Ralf Hechel hofft jedenfalls, vor seinem Abflug in den Urlaub Mitte der Woche das Gros des Wunschzettels von Coach Hodul abgearbeitet zu haben.

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