Sport: „Babelsberg ist eine extrem starke Truppe“ Stuttgarts Coach Seeberger zur Partie VfB II – SVB
Herr Seeberger, am Samstag empfangen Sie mit dem VfB Stuttgart II in der 3. Fußball-Liga den SV Babelsberg 03.
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Herr Seeberger, am Samstag empfangen Sie mit dem VfB Stuttgart II in der 3. Fußball-Liga den SV Babelsberg 03. Befinden Sie sich als Tabellen-Achter in ruhigem Fahrwasser?
Nein. Man muss sich nur die Tabelle anschauen. Der Abstand zwischen uns und dem Tabellenletzten beträgt gerade mal sechs Punkte, zum Drittletzten haben wir fünf Punkte Vorsprung. Die Liga ist nie ruhig außer für die ersten vier, fünf oder sechs Mannschaften, die nach oben schauen und damit andere Perspektiven vor Augen haben als der Rest, der ziemlich lange nach hinten schauen muss.
In der vergangenen Saison wurde der VfB II Tabellenzehnter. Wohin soll die sportliche Reise in dieser Saison gehen?
Wir wollen uns im Mittelfeld der Tabelle festsetzen und nicht direkten Kontakt mit den Abstiegsplätzen bekommen.
Wie zufrieden sind Sie mit Ihren vierfachen Saisontorschützen Sven Schipplock?
Er hat sich seit Januar gut entwickelt und jetzt eine gute Quote gehabt. Schipplock hat außerdem viele Assists gemacht, denn er ist ein sehr mannschaftsdienlicher Spieler. Er ist auch in der Verantwortung, vorn unser Angriffsspiel zu ziehen.
Würden Sie sich von Ihrem neuen finnischen Mittelfeldspieler Pekka Lagerblom, der schon für Nürnberg und Bremen in der Bundesliga kickte und viele Zweitliga- Spiele bestritt, nun auch Tore wünschen?
Der Pekka ist ein sehr fleißiger und taktisch geschickter Spieler, der unheimlich viel Volumen auf den Platz bringt. Ob in der Laufarbeit, bei den Zweikämpfen, beim Löcherstopfen – das macht er alles sehr intelligent. Das ist erst einmal wichtig. Das Toreschießen kommt sicher noch.
Wie viele Tore fordern Sie von Ihrer Mannschaft am Samstag gegen Babelsberg?
Viele Tore zu fordern wäre vermessen. Babelsberg ist schließlich eine Top-Mannschaft, die unsere erste Mannschaft im DFB-Pokal vor große Probleme gestellt hat und die Partie lange ausgeglichen gestalten konnte. Ich denke, dass die Babelsberger mit dem Aufstieg auch eine gewisse Euphorie entfacht haben, denn aus der vierten Liga aufzusteigen ist äußerst schwierig.Sie haben eine große Kontinuität. Ich war vor Jahren schon einmal als Zuschauer dort, als sie gegen Düsseldorf gespielt haben. Damals stand schon Dietmar Demuth an der Seitenlinie, der immer noch dort Trainer ist. Das ist eine tolle Geschichte.
Haben Sie sich die Babelsberger damals beim Pokalspiel gegen Stuttgarts Bundesliga-Team persönlich angeschaut?
Nein, ich hatte an dem Tag selbst andere Aufgaben. Aber ich habe von unserem Cheftrainer Christian Gross und von unserer Scoutingabteilung die ganzen Unterlagen erhalten.
Wie schätzen Sie den SVB 03 ein?
Er ist eine kämpferisch extrem starke, körperbetonte Truppe. Das ist wichtig für die dritte Liga, das müssen wir auch noch verbessern. Und vorn haben die Babelsberger mit Stroh-Engel Wucht und Präsenz auf dem Platz. Es wird keine einfache Aufgabe für uns, und der Spielverlauf wird auch von der Tagesform abhängen.
Trotzdem ist der VfB II als gestandener Drittligist gegen den Neuling Favorit, zumal er zu Hause spielt.
Wir sind eine Ausbildungsmannschaft, die die Liga halten will. Daher gibt es in dem Sinne keine Favoritenstellung. Zumal wir keine große Heimunterstützung haben, denn oftmals kommen nur 500 Zuschauer ins Gazi-Stadion, das ja nicht das Heimstadion des VfB ist. Im vergangenen Jahr waren wir in unserer Heimbilanz nicht so gut wie die Mannschaften, die viele Zuschauer haben oder so eine typische Heimatmosphäre, wie es in Babelsberg bei dem engen Stadion der Fall sein kann, wenn dort die Tribüne mal fertig ist.
Haben Sie für Samstag alle Spieler zur Verfügung?
Bis auf Sebastian Hertner, der derzeit mit einem Muskelfaserriss ausfällt und in der nächsten Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen wird, können alle spielen. Auch Pekka Lagerblom, der zuletzt in München wegen Achillessehnenproblemen erst in der Schlussphase eingesetzt wurde.
Das Interview führte Michael Meyer.
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