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Sport: „Babelsberg ist genauso gut wie wir“ HFC-Trainer Sven Köhler erwartet schweres Spiel

Wird Ihnen in Ihrem Job als Trainer des Fußball-Regionalligisten Hallescher FC nicht langsam selbst unheimlich zumute, Herr Köhler? Nach dem 2:1 am letzten Sonntag beim Spitzenreiter Holstein Kiel könnte der HFC als Aufsteiger gleich den Durchmarsch in die dritte Liga schaffen.

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Wird Ihnen in Ihrem Job als Trainer des Fußball-Regionalligisten Hallescher FC nicht langsam selbst unheimlich zumute, Herr Köhler? Nach dem 2:1 am letzten Sonntag beim Spitzenreiter Holstein Kiel könnte der HFC als Aufsteiger gleich den Durchmarsch in die dritte Liga schaffen...

Es gibt im Fußball immer mal bessere und mal schlechtere Zeiten. Da freue ich mich natürlich, dass für uns gerade eine gute Zeit ist. Wir haben den Titelkampf mit unserem Sieg noch einmal spannender gemacht. Hätten wir verloren, wäre Kiel acht Punkte weg gewesen. So ist es sogar noch für den Tabellendritten Babelsberg gut, weil er sich durch das bevorstehende Spiel gegen uns auch nochmal Hoffnungen machen kann.

Halle liegt nur zwei Punkte hinter Kiel – wie groß ist mittlerweile die Aufstiegseuphorie im Verein?

Natürlich träumen im Umfeld viele Leute davon, dass wir den Aufstieg schaffen können. Aber es bringt nichts zu träumen. Nach wie vor ist es so, dass Kiel einen Vorsprung und es damit in der eigenen Hand hat, Spitzenreiter zu bleiben. Wobei an den letzten sechs Spieltagen auch noch einiges passieren kann. Da werden noch 18 Punkte vergeben. Wir selbst wollen weiter gute Leistungen bringen, können nur aus eigener Kraft aber nicht mehr Erster werden. Schon das Spiel am Samstag gegen Babelsberg wird ganz schwer für uns.

Mit einem Heimsieg gegen den SVB könnte der HFC Spitzenreiter werden, falls Kiel am Sonntag beim Hamburger SV II strauchelt.

Das ist schon richtig, aber im Fußball gibt es kein Wünsch-Dir-Was. Wir können nur unsere Leistung gegen Babelsberg selbst beeinflussen. Und sollte uns Babelsberg zu Hause einen Punkt abnehmen oder sogar gewinnen, wird Kiel alles daran setzen, in Hamburg den Vorsprung wieder zu vergrößern.

Nach dem 2:1 bei Holstein soll sich Ihre Truppe im emotionalen Ausnahmezustand befunden haben.

Wenn man ein Spiel in den letzten Minuten noch dreht, ist es normal, dass die Jungs sich auch ein ganzes Weilchen freuen. Inzwischen weiß aber jeder, dass am Samstag ein ganz schweres Heimspiel gegen Babelsberg auf uns wartet, und dass wir nichts gekonnt haben, wenn wir diese Partie nicht mit der gleichen Leidenschaft wie die in Kiel angehen.

Zumal sich Nulldrei für die 0:2-Heimniederlage gegen den HFC revanchieren will.

Sicher, schließlich war das damals ihre erste Saisonniederlage. Die Babelsberger haben ebenso wie wir bisher eine sehr gute Saison gespielt.

Wie schätzen Sie den SVB 03 ein?

Er gehört derzeit zu den vier besten Mannschaften der Regionalliga. Ich will ihn ein bisschen mit uns vergleichen. Babelsberg hat eine ähnlich stabile Defensive. Jeder dort ist bereit, sich in die Mannschaft einzubringen. Sie haben sehr erfahrene Männer in ihren Reihen wie Almedin Civa, der eine richtig gute Rolle für die Mannschaft spielt, dazu einige junge Spieler. Das ist eine gute Mischung, die über die gesamte Saison ordentliche Leistungen und gute Ergebnisse schaffte. Ob man am Ende mal zwei Punkte mehr oder weniger hat, hängt dann auch von Kleinigkeiten oder Glück ab. Babelsberg ist, glaube ich, genauso gut wie wir. Auch wir gewinnen Spiele selten mal mit 4:0. Meist müssen ein oder zwei Tore reichen, um einen oder drei Punkte zu gewinnen.

In Kiel hat Ihr HFC nach dem 0:1-Rückstand in den letzten Minuten vor allem mit langen Bällen auf die kopfballstarken Spieler noch gewonnen – wird das auch Ihr Erfolgsrezept gegen Babelsberg sein?

Uns wird immer angedichtet, dass wir hinten drin stehen und die Bälle nach vorn schlagen. Die Tore in Kiel fielen zwar auf diese Art, was ein probates Mittel ist. Aber wir versuchen schon, auch Fußball zu spielen.

Haben Sie am Samstag Ihr bestes Aufgebot zur Verfügung?

René Stark wird wegen seiner fünften Gelben Karte, die er in Kiel sah, fehlen. Das ist ärgerlich, weil er derzeit in einer richtig guten Verfassung ist. Dafür kann ich wieder mit Pavel David nach seiner Fußverletzung und Alexander Gröger nach seinem grippalen Infekt planen.

Das Interview führte Michael Meyer.

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