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Sport: „Babelsberg ist mein Zuhause“
Abwehrspieler Florian Grossert kehrte nach fünf Jahren zum Fußball-Drittligisten SVB 03 zurück
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„Es ist schön, wieder hier zu sein“, sagt Florian Grossert. Grossert wechselte in der vergangenen Woche vom Zweitliga- Aufsteiger Dynamo Dresden zum Fußball-Drittligisten SV Babelsberg 03 und kehrte damit nach fünf Jahren an seine alte Wirkungsstätte zurück. „Babelsberg ist mein Zuhause und ich fühle mich hier gleich wieder wohl, zumal ich gut aufgenommen wurde“, so der Abwehrspieler.
Der jetzt 26-Jährige hatte seit 2001 für Nulldrei die Töppen geschnürt und nach seinem Aufrücken von der U19 ins Männerteam zunächst vier Regionalligaspiele sowie nach Babelsbergs Abstieg 42 Oberliga-Partien bestritten. 2006 wechselte er zum SV Eintracht Trier 05 in die Oberliga Südwest, ein Jahr später zum 1. FC Gera 03 in die NOFV-Oberliga Süd. Von dort ging er im Sommer 2008 zum Regionalligisten Türkiyemspor Berlin, für den er in 38 Spielen auch zweimal gegen die Nulldreier antrat, ehe ihn der damalige Zweitligist Hansa Rostock im Winter 2010 verpflichtete. „Es war dort absolut professionell. Leider stieg Hansa dann ab und mein Vertrag galt nicht für die dritte Liga“, erinnert sich Florian Grossert, der daher vor Jahresfrist zum Drittligisten Dynamo Dresden ging, mit dem er in der vergangenen Saison insgesamt elfmal und ebenfalls zweimal gegen den SVB antrat. „Als ich damals zum Rückspiel hier nach Babelsberg kam, war es komisch, aber auch richtig schön, mal wieder im Karl-Liebknecht-Stadion zu spielen, denn ich mag das Karli sehr“, erzählt er. Mit Dresdens Aufstieg im Mai in die 2. Bundesliga war für Grossert das Kapitel Dynamo schon wieder beendet. „Ich hatte eine Option im Vertrag, aber dafür fehlten mir einige Spiele“, sagt er. „Erst hieß es, ich solle einen neuen Vertrag bekommen, dann wieder nicht. Nun bin ich hier und sehr froh darüber.“
Über seine fünf „Wanderjahre“ meint Florian Grossert: „Ich habe überall in Deutschland meine Erfahrungen gesammelt, sowohl positive als auch negative, die einem auch weiterhelfen. Ich bin älter und reifer geworden und will das jetzt bei Babelsberg beweisen.“ Für seine ständigen Wechsel habe er oft nichts gekonnt. „Ich würde auch gern mal sesshaft werden und könnte mir durchaus vorstellen, wieder länger in Babelsberg zu bleiben“, signalisiert er.
Babelsbergs Trainer Dietmar Demuth schätzt am gebürtigen Berliner, der beim FC Brandenburg 03 mit dem Kicken begann, dessen vielseitige Einsatzmöglichkeiten in der Abwehr. „Grossert kann hinten links oder rechts und auch als Manndecker oder davor auf der Sechs spielen“, erklärt Demuth, und Florian Grossert bestätigt das: „Ich habe in der Abwehr schon überall gespielt. Am liebsten spiele ich rechts, das ist meine Schokoladenseite.“ Auch im Dresdner Rückspiel in Babelsberg (1:1) spielte er dort, während er im Hinspiel daheim (0:1) auf der linken Seite agiert hatte. „Mit links kann ich auch“, so der beidfüßige Kicker.
Dessen Beine sind nach den ersten intensiven Trainingseinheiten schon etwas schwerer. „Die Vorbereitung ist immer hart. Sie ist immer das Anstrengendste in der Saison, aber das muss so sein, da muss man auch seinen inneren Schweinehund überwinden“, meint Florian Grossert, der derzeit in Babelsberg auf Wohnungssuche ist. Bis er eine gefunden hat, wohnt er im elterlichen Haus in Spandau, von wo aus er wegen der momentanen Bauarbeiten auf der Avus derzeit mit der S-Bahn schneller am Babelsberger Park ist als mit dem Auto.
Babelsbergs finanzielle Schwierigkeiten und Rettung hat Grossert aus der Ferne genau beobachtet. „Ich muss den Hut vor den Babelsberger Fans ziehen und habe großen Respekt davor, was sie alles auf die Beine gestellt haben, um Babelsbergs Drittliga-Zugehörigkeit zu sichern“, sagt er. „Nun bin ich gespannt, wie es sportlich klappt. Ich hoffe, dass sich unser neuer Kader schnell zusammenfindet, und gehe fest davon aus, dass wir den Klassenerhalt auch in der kommenden Saison schaffen.“ Er wolle seinen Beitrag dazu leisten, zumal er mit seinen 26 Jahren schon zu den älteren Nulldreiern gehöre. Eine Führungsrolle „muss man sich aber über Leistung erarbeiten“, weiß Florian Grossert. Er sei dazu bereit. Schließlich sei er „wieder zu Hause“, so der Rückkehrer. Und: „Hier passt alles.“
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