Sport: Babelsberg ließ nötige Qualität vermissen Kurzes Aufbäumen des SVB beim 2:3 in Oberhausen war am Ende zu wenig
Am Ende einer verdienten 2:3-Niederlage beim Mitaufsteiger SC Rot-Weiß Oberhausen beklagte der Trainer des unterlegenen SB Babelsberg 03 die fehlende Qualität seiner Elf. „Wir wussten um RWO und ihre Heimstärke und können froh sein, dass es zur Halbzeit nur“ – und Dietmar Demuth wiederholte zur Betonung – „nur 1:0 stand“.
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Am Ende einer verdienten 2:3-Niederlage beim Mitaufsteiger SC Rot-Weiß Oberhausen beklagte der Trainer des unterlegenen SB Babelsberg 03 die fehlende Qualität seiner Elf. „Wir wussten um RWO und ihre Heimstärke und können froh sein, dass es zur Halbzeit nur“ – und Dietmar Demuth wiederholte zur Betonung – „nur 1:0 stand“.
In einer zerfahrenen Partie auf rutschigem Boden trafen die Gäste im Stadion Niederrhein auf einen Gegner, der eine seiner besten Saisonleistungen im ersten Durchgang ablieferte. Terranova, Müller und Kaya stellten die Abwehr der Filmstädter immer wieder vor große Probleme. Dabei war im Vorfeld alles abgesprochen von Demuth, so zum Beispiel, dass die linke Abwehrseite dicht gemacht werden sollte. Doch dann war bereits nach elf Minuten Matthias Rudolph zu spät und konnte die Flanke nicht verhindern, die Oberhausens Lüttmann in der Mitte unbedrängt einköpfte. Zwar war Dirk Jonelat „dicht dran an ihm“, wie er nachher glaubhaft machen wollte. Aber offenbar nicht nah genug, sonst hätte Lüttmann ja nicht das 0:1 gemacht. „Ja, das ist richtig“, gab sich der Innenverteidiger einsichtig.
Im Anschluss passierte aus Sicht der Blauen vor dem Pausenpfiff nichts mehr, außer dass Carsten Busch mehrfach die Fehler seiner Vorderleute ausbügelte und bei den gefährlichen direkten Freistößen von Müller gut auf dem Posten war. Nach vorne ging in dieser Phase des Spiels nahezu gar nichts und Demuth gab nach dem Spiel freimütig zu: „Wir haben den Kopf nicht hoch bekommen, wenn wir einmal diagonal passen konnten. Wir haben das so dahin plätschern lassen, und einige haben wohl zu viel Respekt gehabt.“
Mit Demuths personellen Änderungen zu Wiederbeginn bekam das Spiel eine Wende. Daniel Frahn tat die Unterstützung durch Aymen Ben-Hatira gut und Sven Hartwig verlieh dem Spielaufbau eine Struktur. Hartwig zirkelte einen Freistoß auf Ben-Hatira, dessen Vorlage Shergo Biran nur noch über die Linie zu drücken brauchte (49.). Doch so schnell die neu aufgestellten Babelsberger zum Ausgleich kamen, so schnell verspielten sie ihn wieder. Eigentlich hatte die Defensive den Oberhausener Angriff abgefangen und den Ball erobert, aber Slavomir Lukac bekam das Leder nicht weg und konnte sich dann nur noch mit einem Foul helfen. Den fälligen Freistoß verwandelte Kaya von der rechten Abwehrseite direkt zum 1:2 (53.). Eine Szene, die Demuth zu Recht aufbrachte. „Das Spiel hat gezeigt, dass wir noch sehr unerfahren sind. Wir sind hier nicht mehr in der Oberliga.“
Stattdessen ging es eine Klasse höher Schlag auf Schlag: Landers umspielte Rudolph auf rechts und Terranove verpasste seine Hereingabe in der Mitte nur knapp. Doch in seinem Rücken wartete Müller und verwandelte trocken zum 1:3 (57.). Im Drei-Minuten-Takt kehrten die Blauen unbeirrt zurück: Nach einer Moritz-Ecke in einem nun lebhaften Spiel traf Ben-Hatira per Kopf den Pfosten und abermals Biran drückte den Abpraller über die Linie (60.). Zwar trieb Demuth sein Team weiter an, doch Chancen sprangen nicht mehr heraus; sehr zum Ärger des Doppel-Torschützen Biran: „Wir wollten wie gegen Magdeburg kompakt stehen und nichts zulassen. Aber das hat nicht geklappt. In der ersten Hälfte waren wir nicht gut. Dann sind wir zu Chancen gekommen. Ich denke, die Einwechselungen des Trainers waren ein guter Schachzug. Wir hätten einen Punkt verdient aufgrund der guten Moral.“
Das war auch Demuths Meinung: „Vom Einsatz her wäre ein Punkt verdient gewesen. So fahren wir mit leeren Händen sechs Stunden nach Hause.“ Den Einwand, seine Elf hätte doch mit Ben-Hatira und Hartwig beginnen sollen, mochte der Coach nicht gelten lassen. „Wir wollten ja unsere Nadelstiche setzen. Aber ich habe in der ersten Hälfte nicht das Gefühl gehabt, dass meine Mannschaft hier etwas mitnehmen wollte.“
Manfred Christoph
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