
© Jan Kuppert
Sport: Babelsberg mit furioser Aufholjagd
Zwei Ex-Rostocker sichern dem SVB einen Punkt gegen Heidenheim
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Totgesagte leben länger. Im Drittliga-Spiel des SV Babelsberg gegen den 1. FC Heidenheim hatte nach 75 Minuten wohl kaum noch einer der 2187 Zuschauer im Karl-Liebknecht Stadion damit gerechnet, dass der Sieger dieses Spiels nicht aus Heidenheim kommt. Bis zum 1:2-Anschlusstreffer von Malick Bolivard (75.), der vor der Saison von Zweitliga-Aufsteiger Hansa Rostock an den Babelsberger Park wechselte, fand der SVB nicht statt.
Die Initialzündung zur Babelsberger Aufholjagd ließ lange auf sich warten. Die Gäste dominierten über weite Strecken das Spiel nach Belieben und wurden zusätzlich mit Geschenken ausgestattet. Das erste Präsent verteilte der Babelsberger Abwehrmann Ronny Surma nach zwölf Minuten, als er seinen eigenen Torwart Marian Unger mit einer vermeintlichen Rettungstat überlistete und den Ball zum 0:1 über Unger ins Tor spitzelte. Die Nulldreier waren nun völlig von der Rolle. Heidenheim gab das Tempo vor und durfte im Mittelfeld schalten und walten, wie es wollte.
Das zweite Geschenk gab es dann von Florian Grossert, der wohl ein Zeichen setzen wollte, als er seinen Heidenheimer Gegenspieler in Strafraumnähe mit gestrecktem Bein foulte und dafür die gelbe Karte kassierte (37.). Den anschließenden Freistoß netzte Christian Essig aus gut 25 Metern mit einem Traumtor zur verdienten 2:0-Führung für die Gäste ein. „Das war ein saustarkes Spiel von Heidenheim“, analysierte der 03-Coach Demuth im Anschluss an das Spiel. Auch nach der Pause dominierten die Gäste das Geschehen auf dem Rasen, verpassten es aber, den Sack zuzubinden.
Demuth brachte im Laufe der zweiten Halbzeit mit Malick Bolivard, David Hollwitz und Kofi Schulz neues Personal, um nochmal für frischen Wind zu sorgen. „Ich habe immer auf den Anschluss gehofft, weil ich weiß, was dann hier losgehen kann“, bezog sich der SVB-Trainer auf das Babelsberger Publikum, das das Stadion nach dem Anschlusstor durch Bolivard (75.) in einen Hexenkessel verwandelte. Der bullige Stürmer köpfte das Leder nach einer Ecke von Amaechi Igwe am Heidenheimer Torwart Frank Lehmann vorbei ins lange Eck und hauchte dem SVB neues Leben ein. Babelsberg legte sofort nach. Nach toller Flanke von Matthias Rudolph verpasste der eingewechselte Hollwitz den Ausgleich (76.)
Besser machte es dann der zweite Ex-Rostocker im Team des SVB, Florian Grossert (81.) Wieder nach Ecke von Igwe wuchtete Grossert den Ball per Kopf mit Entschlossenheit zum glücklichen 2:2 ein. „Wir haben ein totgeglaubtes Spiel noch aus dem Feuer gerissen“, sagte Demuth über sein Team, das wie Phönix aus der Asche stieg. Hochglücklich könne sich das Team über dieses Ergebnis schätzen, sagte Grossert, der Heidenheim als Spitzenteam einschätzt, erleichtert nach Abpfiff der Partie.
SV Babelsberg 03: Unger; Rudolph, Grossert, Surma, Kühne; Civa (73. Hollwitz), Prochnow; Kauffmann (61. Schulz), Stroh-Engel (54. Bolivard), Igwe; Müller.
1.FC Heidenheim: Lehmann; Schilk, Göhlert, Tausendpfund, Feistle; Schittenhelm, Weil; Essig (80. Krebs), Sirigu; Spann, Heidenfelder (73. Ludwig).
Hendrik Jaschob
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