Sport: „Babelsberg steckt grundsätzlich nie auf“
Union-Trainer Uwe Neuhaus: Im Grunde genommen entscheidet am Sonntag die Tagesform
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Am Sonntag treten Sie mit dem 1. FC Union Berlin beim SV Babelsberg 03 an. Ist dieses Derby auch für Sie als Union-Trainer ein besonderes Spiel, Herr Neuhaus?
Jedes Derby ist ein besonderes Spiel und hat seinen besonderen Reiz – das wird am Sonntag nicht anders sein.
Wie geht Ihre Mannschaft mit der Brisanz dieses immer reizvollen Duells um?
Jeder Spieler ist heiß und will am Sonntag unbedingt als Sieger vom Platz gehen. Das bedeutet vielleicht nochmal ein, zwei Prozent mehr Motivation als sonst, darf aber nicht ins Gegenteil umschlagen. Man muss seine Emotionen unter Kontrolle haben und darf nicht blindwütig in das Spiel gehen, sonst geht das schief.
Union mischt derzeit ganz oben mit – wie groß ist Ihrer Meinung nach die Chance Ihres Klubs, nicht nur die dritte, sondern sogar die zweite Liga zu erreichen?
Mich interessiert erst einmal unsere Chance am kommenden Sonntag. Es ist jetzt meine Aufgabe, die Mannschaft auf das Spiel in Babelsberg vorzubereiten. Dann werfen wir wieder einen Blick auf die Tabelle und gehen das nächste Spiel an. So werden wir bis zum Ende der Saison verfahren. Jetzt schon herumzurechnen, wo wir noch welche Punkte holen, geht meist in die Hose. Die Konzentration auf die nächste Aufgabe ist immer das Wichtigste.
Im Hinspiel in der Wuhlheide gab Ihre Mannschaft gegen Babelsberg eine 1:0-Führung noch aus der Hand. Wurmt das damalige 1:1 immer noch?
Ach, das ist eigentlich abgehakt. Babelsbergs Tor war damals ein absoluter Glücksschuss Türkkans. Vom Spielverlauf her hätten wir sicher höher führen und gewinnen müssen. So gesehen haben wir also noch etwas gut zu machen.
Vom bisherigen Saisonverlauf her kommt Union als großer Favorit zum SVB, oder?
Als großen Favoriten sehe ich uns nicht, dafür sind solche Spiele immer eng gewesen und Babelsberg spielt daheim. Leichter Favorit lasse ich auf Grund der Tabellensituation vielleicht gelten, aber im Grunde genommen entscheidet am Sonntag die Tagesform.
In der Winterpause haben Sie mit Shergo Biran Babelsbergs bisher erfolgreichsten Saison-Torschützen nach Berlin geholt. Der hatte für Union bisher zwei Kurzeinsätze als Einwechsler. Was fehlt ihm noch, um in Ihre Startelf zu rücken?
Shergo ist durch den ganzen Wechsel- Hick-Hack erst später zu uns gekommen und laborierte auch noch an einer Fußverletzung. Er hatte daher anfangs körperlich einige Problemchen und durchlief ein kleines Tief. Ich denke, dass er in den nächsten Tagen so weit sein wird, um auch mal von Anfang an eingesetzt zu werden.
Hat Ihnen Biran ein bisschen über Babelsbergs Mannschaft erzählt?
Babelsberg spielt immer gegen einen der beiden nächsten Gegner von uns. Deshalb haben wir die Babelsberger in dieser Saison schon so oft gesehen, dass es nicht mehr all zu viel zu erzählen gibt.
Wie schätzen Sie die Nulldreier ein?
Sie bestechen durch ihre Kompaktheit und stehen ziemlich tief. Man muss sie erst einmal ausspielen und sich Chancen erarbeiten, zumal der Platz in Babelsberg nicht der allergrößte ist. Wenn wir genügend Chancen erarbeiten, werden wir irgendwann auch welche verwerten. Babelsberg steckt allerdings grundsätzlich nie auf. Das hat die Mannschaft auch zuletzt in Erfurt wieder bewiesen. Sie ist in der Tabelle in einer schwierigen Situation, trotzdem gibt sie immer bis zum Schluss alles. Das zeichnet sie aus und das wird uns am Sonntag auch erwarten.
Wie sieht es personell aus? Haben Sie am Sonntag alle Spieler an Deck?
Daniel Schulz hat gegen Braunschweig seine fünfte Gelbe Karte gesehen und muss pausieren. Sonst ist alles dabei.
Könnte es sein, dass Biran in Babelsberg an der Seite Ihres bislang besten Torschützen Nico Patschinski stürmt?
Jetzt können wir natürlich ein Frage-Antwort-Spielchen in diese Richtung machen. Ich kann mir alle möglichen Konstellationen und Aufstellungen vorstellen
Das Interview führte Michael Meyer.
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