Sport: „Babelsberg war ein Traumlos für uns“
Heute Start im Fußball-Landespokal / SVB I und II reisen, Fortuna, Teltow und Werder kicken daheim
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Gut eine Woche, bevor der SV Babelsberg 03 als Fußball-Landespokalsieger am 10. September in der ersten Runde des DFB-Pokals den FC Hansa Rostock empfängt, startet der Oberligist heute ins Unternehmen Landescup 2006/07, dessen 1. Runde mit insgesamt 32 Partien beginnt. „Wir wollen den Landespokal erfolgreich verteidigen, also müssen wir jeden Gegner ernst nehmen und besiegen“, meint Trainer Rastislav Hodul, dessen Kicker heute Abend um 18 Uhr als klare Favoriten beim FV Erkner 1920 auflaufen werden. Dort will Hodul einigen Spielern der zweiten Reihe eine Chance geben. Da Stürmer Yaw Oppong Donkor derzeit an einer Bronchitis laboriert, kann Jack Gruber auf sein erstes Pflichtspiel im SVB-Dress von Anfang an hoffen. Und im Tor steht statt Carsten Buschs heute Sven Roggentin oder Sebastian Rauch.
Erkners Trainer Eckhard Zander, der die Mannschaft vor fünf Jahren vom einstigen BFC-Keeper Bodo Rudwaleit übernahm, kann auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. „Babelsberg war ein Traumlos für uns“, sagte der 55-Jährige. „Nachdem der Saisonstart für uns mit einem Unentschieden und einer Niederlage alles andere als gut begann, kommt dieses Pokalspiel zur rechten Zeit. Die Trainingsbeteiligung ist sehr gut. Alle Spieler sind heiß, alle wollen gegen Babelsberg spielen – obwohl wir natürlich nur krasser Außenseiter sind.“ Dass die Pokalpartie schon heute Abend stattfindet, hat laut Zander einen einfachen Grund: „Wir müssen uns den Platz mit den Razorbacks, einem hiesigen Footballverein, teilen. Und der war nicht bereit, ein für Sonnabendnachmittag angesetztes Nachwuchsspiel gegen Dresden zu verlegen.“
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Morgen ab 15 Uhr müssen dann auch die anderen Oberligisten im Pokal Farbe bekennen. Die in der Landesklasse kickende Premnitzer Chemie-Elf um Spielertrainer Christian Fehlberg und Ex-Nationalspieler Jörg Heinrich ist dabei gegen den MSV Neuruppin ebenso Außenseiter wie Grün-Weiß Lübben gegen den Ludwigsfelder FC, der FSV Bernau gegen Germania Schöneiche, der VfB Hohenleipisch gegen Energie Cottbus II und Fortuna Babelsberg gegen Motor Eberswalde.
Wobei sich Babelsbergs Fortunen keineswegs chancenlos sehen. „Ein attraktiver Gegner“, meint Trainer Jörg Nachtigall, der die Barnimer nicht als unbezwingbar einschätzt. „Motor Eberswalde dürfte in der Leistungsstärke etwa Altlüdersdorf gleich zu setzen sein“, hofft der Fortuna-Coach, dessen Elf sich in der Vergangenheit so manchen Motivationsschub für die Meisterschaft durch Landespokal-Heimerfolge holte. Altlüdersdorf als damaliger Verbandsliga-Spitzenreiter musste auf dem Stern-Sportplatz schon die Segel streichen, vor vier Jahren sogar Oberligist FSV Optik Rathenow. „Vielleicht“, sagt Nachtigall „gelingt ja doch eine Überraschung und die Euphorie überträgt sich auf die Meisterschaft.“ Manuel Brunow, der auf der Eberswalder Internetseite neben Robert Koschan besondere Erwähnung als torgefährlicher Stürmer findet, wird am Sonnabend fehlen. Ansonsten ist aber alles an Deck.
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Verbandsligist SV Babelsberg 03 II ist morgen ab 16 Uhr Gast des zweiten A-Junioren-Teams des FC Energie Cottbus, dass in der Landesklasse der älteren Konkurrenz durchaus schon das Fürchten lehrte. „Wir werden Cottbus auf keinen Fall unterschätzen“, erklärt Babelsbergs Trainer Thomas Leek,der sich über die Lausitzer gut informiert hat. Eine solche Demütigung wie vor einem Jahr, als Landesklassen-Neuling Hansa Wittstock die Nulldrei-Reserve mit einer 7:0-Packung aus dem Pokalrennen warf, soll es morgen im Cottbuser Süd-Stadion an der Lipezker Straße nicht noch einmal geben. Bis auf den verletzten Felix Thoß gibt es keine personellen Ausfälle bei den Babelsbergern.
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Landesligist Teltower FV startet morgen mit einem Heimsieg gegen den Staffelrivalen SV Zehdenick in den Landespokal. Keine leichte Aufgabe für die Gastgeber, die vor zwei Jahren erst im Halbfinale an Oberligist SV Babelsberg 03 scheiterten. Doch die Kräfteverhältnisse haben sich inzwischen verändert, Teltows Weiterkommen wäre diesmal eher eine Überraschung. „Wir sind nicht Favorit. Klein beigeben werden wir aber auch nicht“, sagt Spielertrainer Mike Weißfuß, dessen neuer Torwart Jörg Puttmann erstmals zur Start-Elf gehören soll.
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Etwas gedämpfte Pokalstimmung wird es morgen in Werder beim Aufeinandertreffen des FC Viktoria gegen TuS Sachsenhausen geben. In den Punktspielen noch ohne Sieg, geht es für Werder gegen den favorisierten Gegner mehr um die Stabilisierung der eigenen Leistung. „Gerade gegen Mannschaften, die auf dem Papier besser sind als wir, können wir uns beweisen“, sieht Trainer Mathias Morack den Pokalauftritt durchaus positiv. Der Coach wird seine Formation ändern müssen, da Andreas Lietzke, Martin Müller und Tim Wolter verletzungsbedingt fehlen werden. TuS Sachsenhausen wird als Geheimfavorit für den Aufstieg in die Verbandsliga gehandelt.
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