Landeshauptstadt: Babelsberg, wie hast du dich verändert
Stadtkontor GmbH zeigte Ergebnisse bisheriger Arbeit in einer Dia-Schau und gab Ausblick auf Kommendes
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Stadtkontor GmbH zeigte Ergebnisse bisheriger Arbeit in einer Dia-Schau und gab Ausblick auf Kommendes Von Karsten Sawalski Innenstadt. Christa Przybilski ist begeistert: „Sehen Sie, unser Grundstück ist noch völlig unbebaut und das Nachbarhaus sieht heute völlig anders aus“. Schon zum dritten Mal besuchte die ältere Dame die Sonderausstellung „Babelsberger Postkarten“ im Potsdam-Museum. Am Donnerstagabend hatte die Babelsbergerin dazu noch einen weiteren Grund: Am 1. April vor 65 Jahren wurde Babelsberg nach Potsdam eingemeindet. Die Stadtkontor GmbH nahm das historische Datum als Anlass, um über den aktuellen Stand der Entwicklung in den Sanierungsgebieten zu informieren. Zuvor zeigte die Stadtplanerin Ulrike Schenke anhand von Dias, wie das Straßenbild Babelsbergs in den letzten zehn Jahren verändert wurde. Die Straße Alt Nowawes im Jahr 1999: Neben einer grauen, zerbröckelten Hausfassade parkt mitten auf dem engen Gehsteig ein PKW, auf der gegenüber liegenden Straßenseite sieht man die verfallenen Weberhäuschen. Heute säumt ein breiter Gehweg die Straße mit historischen Laternen und gepflegten Grünflächen. Selbst die etwa zwanzig meist „alt eingesessenen“ Babelsberger, die der Dia-Schau aufmerksam folgen, sind erstaunt: Obwohl die meisten Bilder in Farbe fotografiert wurden, wirkt der Unterschied wie „Tag und Nacht“. Babelsberg ist nicht nur hübsch geworden: „Auf den Fotos ist die ganze Vielfalt des Stadtteiles zu sehen“, fasst Rainer Baatz, Geschäftsführer der Stadtkontor GmbH später die Fotoreihe zusammen. Herrschaftliche Schmuckfassaden und schlichte Weberhäuschen, das Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe oder die Abwechslung zwischen bebauten Flächen und liebevoll gepflegten Gärten. Mit „überschaubarer Vielfalt bezeichnet Baatz die Vorteile, die den Stadtteil attraktiv für Zuzügler machen. Zudem bleibe Babelsberg auch von innen heraus lebendig: Nämlich in Form der vielen Stadtfeste – dieses Jahr wird bereits das zwölfte Böhmische Weberfest gefeiert. Aber: „Es gibt noch einiges zu tun“, sagt Baatz vorausschauend. Etwa zwei Drittel der Sanierungsgebiete Nord und Süd seien bis jetzt fertig gestellt. Das letzte Drittel sei auch „das Schwierigste“, meint der Geschäftsführer, weil bei den meisten verbleibenden Gebäuden die Eigentumsverhältnisse noch nicht geklärt seien. Außerdem werde sich in Zukunft „das Tempo der Sanierung verlangsamen“, weil auch die Fördermittel „nicht mehr in der Form“ zur Verfügung ständen. Besorgte Anwohner, die sich mit der bisherigen Arbeit des Stadtentwicklers sehr zufrieden zeigen, kann Baatz aber beruhigen: Die Stadtkontor GmbH werde sich noch nicht so bald aus den Sanierungsgebieten in Babelsberg zurück ziehen. „Wir gehen davon aus“, sagt Baatz, „dass wir bis ins Jahr 2010 das Gröbste geschafft haben“. Nachdem in den vergangenen Jahren hauptsächlich Wohnhäuser und Straßen saniert wurden, werde sich die Arbeit des Stadtentwicklers von nun an auf die Schulen, Kitas und Spielplätze konzentrieren. Wie zufrieden die anwesenden Babelsberger mit der bisherigen Sanierung sind, äußert sich in der Bemerkung einer Frau zu einem Foto, auf dem ein noch nicht saniertes Haus (Schornsteinfegergasse) zu sehen ist: „Selbst diese einzelne Ruine finde ich gut, weil man daran sieht, wie es hier in ganz Babelsberg aussehen würde, wenn die Wende nicht gekommen wäre“.
Karsten Sawalski
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