zum Hauptinhalt

Von Harald Borchardt: Babelsberger strapazieren das Glück

Nach schwacher Leistung beim Hamburger SV mit einem 0:0 glimpflich davongekommen

Stand:

Es lief die Nachspielzeit, als noch einmal eine Flanke des agilen Mittelfeldspielers Änis Ben Hatira in den Babelsberger Strafraum flog. Völlig frei kam HSV-Joker André Hahn an den Ball und spitzelte ihn im Flug am unentschlossenen Torwart Marian Unger vorbei – jedoch auch am Tor. So blieb es beim 0:0 und der nicht gerade neuen Erkenntnis, dass man das nötige Glück hat, wenn man wie zurzeit der SV Babelsberg in der Tabelle ganz oben steht.

„Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden“, sagte Trainer Dietmar Demuth. „Wir wussten um die Stärken des HSV in der Offensive.“ In der Tat waren die durch drei Akteure aus dem Profikader verstärkten Hamburger nach vier Niederlagen diesmal im Sturm verbessert. Bereits nach sechs Minuten zog Kazior erstmals ab und scheiterte an Unger. Danach neutralisierten sich die Teams über weite Strecken der Begegnung, wobei Babelsberg durch einen 25-Meter-Freistoß von Müller (21.) und einen 20-Meter-Aufsetzer von Ergirdi (26.) das Tor anvisierte. Die von beiden Vertretungen schwache erste Hälfte beendete Gorka mit einem verunglückten 35-Meter-Schuss über das Tor (38.).

Nach der Pause wurde die Partie unterhaltsamer, was hauptsächlich am HSV und am überraschend schwachen 03-Torwart Unger lag. In den letzten Spielen eine Stütze seiner Elf, ermöglichte diesmal seine Fehler gleich drei Riesenchancen für die Hamburger.

Zunächst zögerte er nach einem Hamburger Pass in die Tiefe mit dem Herauslaufen, so dass Schahin sich aus acht Metern mit einem Heber versuchen konnte, der aber am Tor vorbei ging (53.). Vier Minuten später wehrte Unger einen Eckball viel zu kurz ab, Keita kam zehn Meter vor dem Tor frei an den Ball, schoss aber kläglich flach vorbei. Und in der 64. Minute verschlief Unger erneut einen Pass von Kazior und kam wieder zu spät her aus, um Schahin am Schuss zu hindern. Der aber zielte freistehend über das Tor.

Auf der Gegenseite geriet der auch schon in der Bundesliga eingesetzte Torwart Wolfgang Hesl nur per Zufall in Gefahr: In der 60. Minute setzte sich Moritz auf der Grundlinie durch, brachte den Ball nach innen, aber am zweiten Pfosten rutschte der Ball Jonelat durch die Beine. Neun Minuten später wurde nach einem Eckball ein 12-Meter-Schuss von Ergirdi mehrfach abgefälscht, landete aber im Toraus.

So blieb es beim vierten Unentschieden in Folge – und trotzdem reißt der Kontakt zu Spitzenreiter Holstein Kiel nicht ab. Trainer Demuth behielt dann auch die Ruhe: „Wir haben in der Defensive ganz gut gestanden. Nur nach vorn haben wir zu viele Fehler gemacht.“

Pech hatte nur Rainer Müller, der sich bei einem Foulspiel seinerseits an Olumide einen Cut am Auge zuzog und schon vor der Halbzeit ausgewechselt werden musste.

Hamburger SV: Hesl; Unversucht (90. Grove), Schulz, Gorka, Haas; Keita; Olumide, Ben Hatira, Odjidja Ofoe, Kazior; Schahin (73. Hahn).

SV Babelsberg 03: Unger; Danso-Weidlich, Laars, Surma, Müller (40. Rudolph); Prochnow, Jonelat; Hartwig, Moritz, Ergirdi (83. H.Oumari); Frahn (74. Lange).

Harald Borchardt

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })