Sport: Babelsbergs Boxer drohen mit Boykott
Der Seriensieger steht vor dem Sturz, ein Protest spaltet die Liga, und jetzt droht auch noch ein Boykott – in der Box-Bundesliga fliegen vor dem Finale die Fetzen. Hertha BSC kann dank des 14:10-Sieges vom Samstag über den Velberter BC am kommenden Wochenende den Dauer- Champion aus dem Bergischen Land entthronen.
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Der Seriensieger steht vor dem Sturz, ein Protest spaltet die Liga, und jetzt droht auch noch ein Boykott – in der Box-Bundesliga fliegen vor dem Finale die Fetzen. Hertha BSC kann dank des 14:10-Sieges vom Samstag über den Velberter BC am kommenden Wochenende den Dauer- Champion aus dem Bergischen Land entthronen. Allerdings steht den Berlinern noch eine schwere Runde am Grünen Tisch bevor. „Es gibt einen Protest, der in dieser Woche verhandelt wird“, sagte Hans-Peter Miesner, Präsident des Berliner Boxverbandes. Motor Babelsberg hatte gegen die Wertung des verlorenen Duells mit Hertha BSC (11:13) vom 15. Februar Protest eingelegt. Damals hatten die Berliner den Athletenpass ihres polnischen Faustkämpfers Marcin Legowski nicht vorlegen können.
In erster Instanz wurde der Protest abgeschmettert, da er zu spät eingereicht worden war. In zweiter Instanz befasst sich nun das Sportgericht des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV) mit dem Fall. Dem Gericht sitzt pikanterweise Miesner vor. Der Berliner soll aber bei der neuerlichen Verhandlung den Vorsitz an den Badener Wolfgang Weber abtreten.
In Babelsberg verfolgt man die Entwicklung mit Unverständnis. „Wenn bis Samstag unser Protest nicht behandelt wird, treten wir zum Schlusskampf in Velbert nicht an“, sagte Babelsbergs Manager Ralph Mantau. Die Potsdamer fühlen sich verschaukelt. „Legowski war ohne polnische Lizenz oder Lizenz des Weltverbandes angereist. Nach dem Reglement darf ein Boxer ohne diese Lizenzen nicht eingesetzt werden“, sagte Mantau.
Velbert könnte im Fall eines möglichen Punktabzuges für Hertha profitieren. Velberts Vorsitzender Hans-Werner Stryak, zugleich auch Liga-Obmann, hat bereits bei der ersten Ablehnung des Protests Ungereimtheiten entdeckt. „Angeblich war es zu Verspätungen gekommen, weil der Ausweis des Boxers bei mir gelegen hat. Das war allerdings nicht der Fall“, sagte Stryak. Einen Boykott hält Stryak für das falsche Mittel: „Wir müssen sehen, dass wir die Liga sauber über die Bühne bringen“, sagte der Vorsitzende. Nikolaj Stobbe
Nikolaj Stobbe
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