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Landeshauptstadt: Baby als Begleiter zum Prüfungserfolg

Handwerkskammer Potsdam sprach 204 neue Meister frei

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Die gerade 13 Wochen alte Luise war die jüngste Teilnehmerin der Festveranstaltung, auf der die Handwerkskammer Potsdam am Sonnabend 204 neue Meister sowie die Absolventen des Führungslehrgangs „Betriebswirt des Handwerks“ freisprach. Auf dem Arm ihres Vaters Michael Schmolling erlebte das Baby den Festakt mit.

Dabei spielte ihr Vater eine Hauptrolle, denn der 33-jährige Potsdamer Elektromeister war Jahrgangsbester des Führungslehrgangs, der Kenntnisse in Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Personalmanagement und Recht vermittelt, wie sie zur Führung eines Unternehmens erforderlich sind. Schmollings 92 von 100 möglichen Punkten stehen unter dem besonderen Vorzeichen, dass der zweifache junge Vater einen Teil der Prüfungsvorbereitungen in der Elternzeit bewältigt hat, die er zur Betreuung von Luise und ihrem zweijährigen Bruder Lutz in Anspruch nimmt.

Nicht an Potsdam fiel auch in diesem Jahr der Förderpreis „Bester Meister“. Im Vorjahr ging er nach Treuenbrietzen, diesmal wurde er dem Trebbiner Dachdecker Mario Bayer zuerkannt. Er sei „wahnsinnig stolz, das geschafft zu haben“, erklärte der 29-Jährige, der bei der Schaldach & Schröter Dachbau GmbH für die Lehrlingsausbildung verantwortet. Dachdecker sei für ihn ein „Beruf für Kopf und Körper“, auf dem Dach zu sein bedeute für ihn „Freiheit“. Mit der Auszeichnung ist für Bayer der kostenlose Besuch der Führungslehrgangs zur Qualifikation als Betriebswirt verbunden.

Neben Bayer wurden 13 weitere frisch gebackene Handwerksmeister für ihre sehr guten Prüfungsergebnisse geehrt. Dazu zählte mit der Friseurin Franziska Geyer auch eine Potsdamerin. Zu Beginn der Veranstaltung hatte der Präsident der Handwerkskammer Potsdam, Bernd Ebert, die neuen Meister und ihre Angehörigen im Dorint-Hotel begrüßt. Bildungsminister Holger Rupprecht gab ihnen in seiner Festansprache die besten Wünsche für ihr berufliches und persönliches Leben mit auf den Weg. Auch das Potsdamer Handwerk spürt den wirtschaftlichen Aufschwung, erklärte Kammerpräsident Ebert.

In der jüngsten Umfrage bezeichneten 79 Prozent der 16400 Betriebe des Kammerbezirks ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend. Ein Fünftel konnte neue Mitarbeiter einstellen, in 68 Prozent der Handwerksbetriebe blieb der Personalbestand stabil.

Sowohl Rupprecht wie auch Ebert betonten das hohe fachliche Niveau der Meisterausbildung. Dies habe die Europäische Union nun endlich bewogen, diesem Abschluss eine höhere Wertigkeit als bisher zuzuerkennen. Rupprecht wies darauf hin, dass schon in den nächsten fünf Jahren in Brandenburg 100 000 zusätzliche Fachkräfte gebraucht würden. Dazu sei auch eine verstärkte Ausbildung im Handwerk notwendig. E. Hoh.

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