
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Babybauch am Set
Drehort Gutenbergstraße: Im Laden „Kokopelli“ wurden Szenen für „Mona kriegt ein Baby“ gedreht
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Die gefragteste Darstellerin ist eine Komparsin. Inka* wird immer wieder ans Set gerufen. „Die schwangere Dame kann wieder reinkommen“, ruft der Regieassistent, oder auch „Die Schwangere bitte dazu“. Inka wird ihr Kind Mitte August zur Welt bringen. In ihrem Sommerkleid und dem riesigen Bauch sieht sie für die Zwecke dieses Drehs wie gecastet aus – was sie ja auch ist. Die Szene, in der sie Komparsin ist, spielt im „Kokopelli“, einem Laden in der Potsdamer Gutenbergstraße. Das kleine Geschäft führt „Lieblingssachen für Kinder“, am gestrigen Montag hieß es dort immer wieder „Ruhe bitte ... und Action!“
Die Story ist schnell erzählt: Mona, 14-jährige Tochter ausgerechnet eines Frauenarztes – gespielt von Dominic Raacke („Tatort“) –, ist schwanger: „Ein Volltreffer direkt beim ersten Mal“ heißt es in der Kurzbeschreibung für den 90-Minuten-Streifen, der im kommenden Jahr im ARD-Fernsehen ausgestrahlt werden soll. Es geht um die Probleme und „heiteren Umstände“, die auftreten, wenn ein minderjähriges Mädchen schwanger ist, erklärt Aufnahmeleiter Peter Ulbrich von der Ninety Minute Film GmbH, die den Film produziert. Der Arbeitstitel des Streifens lautet „Mona kriegt ein Baby“; wie der Titel am Ende wirklich lautet, steht noch nicht fest. Die Mutter von Mona wird von Barbara Auer dargestellt, Mona selbst von der 16-jährigen Stephanie Amarell.
Die Szene im „Kokopelli“ ist lustig, berichtet Komparsin Inka: Mona und zwei ihrer Freundinnen sehen sich im Laden um. „Das ist kein Spielplatz“, ruft die Verkäuferin. „Wir sind Kundinnen“, antworten die Mädchen – eine von ihnen zeigt auf Mona und sagt: „Sie bekommt ein “, da unterbricht sie ihren Redefluss und setzt den Satz dann fort: „ ein Geschwisterchen“.
Inka steht derweil als Hochschwangere an der Kasse und kauft ein paar grüne Kinderschuhe. In den Drehpausen drängen sich Komparsen und das Drehteam im schattig-kühlen Hofdurchgang der Gutenbergstraße 97. Es ist heiß, die Regieassistenten stiebitzen Eiswürfel aus der Getränkebox, die sie auf Stirn und Nacken tauen lassen. Inkas Mann Daniel* ist auch am Set, eigentlich sollten sie ein Paar aus der Oberschicht darstellen. Vor der Kamera jedoch will Regisseur Ben Verbong („Das Mädchen auf dem Meeresgrund“) stets nur Inka in ihrem wunderschönen, rotgepunkteten Kleid sehen. So spielt Daniel den besorgten künftigen Vater und Getränkeholer für seine Frau – und scheint mit dieser Rolle sehr zufrieden.
Guido Berg* Namen von der Redaktion geändert
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