ATLAS: Babyboom
Da hatte die Stadt Potsdam eine richtig gute Idee – unkompliziert und praktisch: Zwei Jugendamtsmitarbeiterinnen besuchen jedes Neugeborene zu Hause, stellen die Behörde vor und kontrollieren dabei gleich auch noch, wie es dem Baby und seinen Eltern geht. Diese öffnen ihnen die Türen freiwillig.
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Da hatte die Stadt Potsdam eine richtig gute Idee – unkompliziert und praktisch: Zwei Jugendamtsmitarbeiterinnen besuchen jedes Neugeborene zu Hause, stellen die Behörde vor und kontrollieren dabei gleich auch noch, wie es dem Baby und seinen Eltern geht. Diese öffnen ihnen die Türen freiwillig. Der Potsdamer Babybegrüßungsdienst hat Vorbildcharakter, andere Kommunen haben sich bereits danach erkundigt. Und nun? Nun gerät der Dienst in Schwierigkeiten, die Jugendamtsmitarbeiterinnen schaffen längst nicht mehr die jungen Eltern pünktlich zu besuchen. Und warum? Weil es so gut läuft, nämlich besser als geplant. Zum einen bekommen die Potsdamer einfach viele Kinder. Zum anderen ließen statt der erwarteten 80 bis 85 Prozent 94 Prozent der Väter und Mütter die beiden Damen in ihre Wohnungen. Das ist ein Erfolg. Das Jugendamt konnte sich von nahezu allen Potsdamer Familien ein Bild machen, das Frühwarnsystem funktionierte an dieser Stelle. Bislang. Dass das künftig so bleibt, dafür müssen die Stadtverordneten sorgen: Sie müssen sich für ein höheres Budget für den Begrüßungsdienst einsetzen.
Juliane Wedemeyer
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