Landeshauptstadt: „Back 2 Bassin“
Sie wollen es beweisen: Der Bassinplatz lebt. Zumindest ab Freitag – dann beginnt das Sommer-Open Air
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Das Zelt steht schon und auch der erste Veranstaltungstermin: „Back 2 Bassin“ – zurück zum Bassin – wird das erste Konzert der beiden Open Air-Monate auf dem Bassinplatz heißen. Am Freitag soll es steigen. Das Motto ist doppeldeutig, erklärt Mitorganisator Benjamin Bauer. „Es steht dafür, dass wir den Bassinplatz beleben wollen“, und außerdem sei es eine Anspielung auf die basslastige Hip-Hop-Musik. Denn vor allem Hip-Hop wird es am Freitag geben. DJ-Iree, DJ Mars Madnes und DJ Chris Bee werden auflegen.
Benjamins Hände sind schmutzig. Der 25-Jährige schleppt Holzbretter und Eisenteile auf den Bassinplatz. Für die Tribünen. Anfang dieser Woche haben er und ein paar Freunde schon einen Bauzaun aufgestellt. „Der wird aber noch schick gemacht“, sagt Benjamin. Heute wollen die Jugendlichen Platten dranschrauben. Am Freitag soll sich der Plattenzaun in eine kunstvolle Graffitiwand verwandeln. Die beiden Künstler Kiddy Citny und Thierry Noir werden dabei helfen. Die beiden haben schon in den 80er Jahren die Berliner Mauer bemalt. Um 16 Uhr soll der Graffiti-Workshop mit ihnen starten, sagt Benjamin, der ebenfalls Graffiti sprüht. Als Holm. So kennen ihn die meisten. Das ist sein Künstlername, erklärt er. Er hat auch die Potsdamer Sprayer für die Aktion auf den Bassinplatz zusammengetrommelt. Dirk Harder, der Chef vom Stadtjugendring, sei auf ihn zugekommen. „Er hat gefragt, ob ich Bock habe, mitzumachen.“ Benjamin hatte Bock. Der Stadtjugendring ist der Betreiber des Platzes. Und weil in Potsdam immer wieder Stimmen laut werden, dass die Jugend den Platz und die darauf gebaute Skaterbahn gar nicht nutzt, will Dirk Harder es beweisen: Der Bassinplatz lebt. In den zwei Sommerferien-Monaten soll in dem Zelt ein Café betrieben werden, vom Jugendklub 13 und vom CVJM, dem Christlichen Verein Junger Menschen. Harder steht jetzt in dem ehemaligen Toilettenhäuschen am Bassin, das seinem Verein als Schuppen dient. Er zieht einen überdimensionierten schwarzen Schach-Bauern aus Plastik aus einer Kiste: „Ich suche noch einen Schachlehrer.“ Vor dem Cafézelt befindet sich ein aufgemaltes Schachbrett auf dem Asphalt. Lesungen, Jugendgottesdienste, Konzerte, Workshops und Filmvorführungen soll es geben. Ein Viertel seines Kalenders sei schon voll, den Rest sollen die Jugendlichen später mit ihren Ideen füllen.
Harder muss jetzt weiter. Der 22-jährige Tobias Schröder vom CVJM will seine Ideen mit ihm besprechen. Er möchte den Jugendgottesdienst organisieren. „Und vielleicht einen Luftgitarren-Wettbewerb.“ just
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