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Landeshauptstadt: Bad: Linke über Kreuz

Krämer widerspricht Scharfenberg

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In der Debatte um die geplante Bürgerbefragung zum neuen Potsdamer Schwimmbad fährt Linke-Kreischef Sascha Krämer dem Chef der Stadtfraktion seiner Partei, Hans-Jürgen Scharfenberg, in die Parade. Scharfenberg hatte mehrmals betont, er erachte ein zwei- anstelle eines einstufigen Wahlverfahrens für sinnvoll. Krämer sagte am Wochenende den PNN, diese Meinung sei nicht Parteilinie – die Linke diskutiere das Thema noch intern. Krämer: „Man muss die Fragen abwarten – sind sie klar und eindeutig, wäre eine Fragestellung ausreichend.“

Bereits am Freitag hatte sich die SPD für ein zweistufiges Wahlverfahren ausgesprochen, zusammen mit der Linke gebe es dafür im Stadtparlament eine Mehrheit. Allerdings widerspricht das Zwei-Stufen-Modell dem Ergebnis der mehr als 100 000 Euro teuren Bad-Werkstatt. Deren Teilnehmer hatten sich mehrheitlich für eine einfache Befragung ausgesprochen, die vier Bad-Modelle beinhalten soll. Drei davon betreffen den Brauhausberg: Entweder soll am Fuß des Bergs ein Sport- und Freizeitbad gebaut oder die bestehende Halle saniert und um Spaßbad-Elemente ergänzt werden. Die dritte Variante sieht die Hallen-Sanierung plus den Neubau eines „Gesundheitsbads“ im Bornstedter Feld vor. Der vierte Vorschlag ist ein Sport- und Freizeitbad neben der Biosphäre im Bornstedter Feld.

Krämer kritisierte die SPD, weil diese sich bereits – wie ihre Partner in der Rathauskooperation, CDU/ANW, Bündnisgrüne und FDP – auf den Badneubau am Bornstedter Feld festgelegt habe. Krämer nannte das eine „parteipolitische Ableitung“. Die SPD hatte ihre Wahl damit begründet, dass ein Neubau am Bornstedter Feld die niedrigsten Betriebskosten hätte. Krämer sagte, ein Neubau am Brauhausberg sei genauso teuer wie einer im Norden.

Allerdings hatte CDU-Fraktionschef Michael Schröder zuletzt darauf verwiesen, dass bei einem Neubau am Brauhausberg die dortigen Flächen nicht mehr verkauft und zur Badfinanzierung im Bornstedter Feld verwendet werden könnten. Als Alternative Areale aus dem Bornstedter Feld zu veräußern, sei nicht möglich, so Schröder. Bekanntlich hatten die Stadtwerke als Bauherr des Bades mit einem Einnahmeerlös von zwölf Millionen Euro für den Brauhausberg kalkuliert, mit denen der Badbau im Norden gegenfinanziert werden sollte.

Krämer sagte, für ein Bad im Norden müsse auch ein höheres Verkehrsaufkommen sowie eine stärkere Nachfrage im Nahverkehr berücksichtigt werden. HK

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