zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Bad-Sanierung im Plan

Scharfenberg: Jakobs politisch verantwortlich

Stand:

Innenstadt - Nach der ministeriellen Absage einer Förderung an ein komplett neues Freizeitbad am Brauhausberg soll nun wenigstens die Schwimmhalle schnellstmöglich saniert und mit einigen Freizeitelementen ergänzt werden. Diesen Wunsch äußerte ein sichtlich frustrierter Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gestern nach der Bekanntgabe durch Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns, das Niemeyer-Bad nicht fördern zu wollen.

Jakobs nannte die Sanierung in eine Bebauung des Hanges mit Wohn- und Geschäftshäusern als eine Variante, den Brauhausberg künftig attraktiv zu gestalten. Die andere wäre, das Spaßbad komplett neu auszuschreiben, so der Oberbürgermeister. Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Mike Schubert sagte auf Nachfrage, man solle nach dem erneuten Scheitern eines Badneubaus in der Landeshauptstadt die großen Pläne zu Grabe tragen und sich auf die Sanierung der Schwimmhalle konzentrieren.

Konsequenzen aus der gescheiterten Planung kündigte Linkspartei.PDS-Chef Hans-Jürgen Scharfenberg gestern an. Er sieht die komplette politische Verantwortung beim Oberbürgermeister, „dafür muss er gerade stehen“. Die Stadtwerke hätten nur im Auftrag gehandelt, Jakobs sei dafür verantwortlich zu machen, dass mehrere Millionen Euro im Brauhausberg verschwunden sind. Allein mehr als vier Millionen Euro haben die Planungsleistungen des Badprojektes betragen. Nun stehe die Frage, wer dafür gerade stehen müsse, so Scharfenberg. Er freue sich nicht darüber, „dass das Projekt gegen die Wand gefahren ist“. Dies sei bedauerlich für die Stadt. Jedoch habe der Oberbürgermeister es seit geraumer Zeit versäumt, die „Zeichen der Zeit zu erkennen“, so Scharfenberg. Er habe immer gewarnt, wer alles will, könne auch alles verlieren. An dieser stelle sei Potsdam nun angelangt.

Auch der CDU-Fraktionschef Steeven Bretz sagte, Jakobs habe die Zwischentöne des Wirtschaftsministers überhört und immer weiter geplant. Er persönlich sei nicht sonderlich überrascht von der Entscheidung, „die Signale aus dem Ministerium wurden von Jakobs jedoch nicht sonderlich ernst genommen“. Es sei dem Oberbürgermeister nicht gelungen, den Spannungsbogen zwischen architektonischer Kunst und öffentlicher Förderung zu halten. Zudem sei es an der Zeit, nicht immer andere in die Verantwortung zu nehmen, sagte Bretz in Richtung Jakobs. jab

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })