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ATLAS: Baden gegangen

Jan Brunzlow über im Brauhausberg versunkene Hoffnungen

Stand:

Potsdam geht baden mit den Plänen für das Niemeyer-Bad. Dass Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns mit seinem Landtagsmandat aus Frankfurt (Oder) keine Fördergelder bewilligen will, kam nicht ganz überraschend – der Minister hat sich dem zunehmenden öffentlichen Druck gegen das Potsdamer Prestigeprojekt gebeugt. Nun muss sich die Stadt Gedanken machen, wie sie ihren architektonischen Anspruch im sensiblen Eingangsbereich erhalten und gleichzeitig die Bau- und Betriebskosten senken kann. Dass das Bad in dieser Form nicht förderfähig sei und die Pläne überarbeitet werden müssten, hat Junghanns unmissverständlich mitgeteilt. Und plakativ, denn er hat nichts anderes gesagt, als: wir fördern einen normalen Zweckbau, Niemeyersche Herausstellungsmerkmale müssen selbst bezahlt werden. Außerhalb Potsdams wird ihm dafür wohl auf die Schulter geklopft, doch in der Landeshauptstadt wird diese Entscheidung als vertane Chance des Landes angesehen. Die Alternative darf nun nicht heißen, einen 0815-Badbau auf dem innerstädtischen Areal zu errichten. Für öffentliche Bauten muss gleiches gelten wie für Privatinvestoren. Und denen werden beim Bau oft unüberwindliche Hürden aufgebürdet, um die Attraktivität Potsdams zu erhalten.

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