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Landeshauptstadt: Badsanierung am Brauhausberg gestoppt Sanierung zu teuer, nur das Nötigste wird gemacht

Innenstadt - Nach der Niemeyer-Pleite am Brauhausberg ist nun auch die geplante Komplettsanierung der Schwimmhalle gestoppt worden. Wie die Stadtwerke gestern mitteilten, werde das Bad nicht wie geplant in dieser Woche schließen und für sieben Millionen Euro bis zum Herbst 2009 saniert.

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Innenstadt - Nach der Niemeyer-Pleite am Brauhausberg ist nun auch die geplante Komplettsanierung der Schwimmhalle gestoppt worden. Wie die Stadtwerke gestern mitteilten, werde das Bad nicht wie geplant in dieser Woche schließen und für sieben Millionen Euro bis zum Herbst 2009 saniert. Vielmehr werde das Bad nun am 1. September für nur vier Monate geschlossen, um das Nötigste in Ordnung zu bringen. Dazu gehört die Statik der Halle, die nach der überraschenden Rost-Attacke vor zwei Jahren von der Bauaufsicht nur bis zu diesem Jahr als sicher gilt, sowie die Wasseraufbereitung des Wassers. Die Anlage aus den 70er Jahren ist vom Gesundheitsamt nur noch mit Ausnahmegenehmigung an.

Ein Grund für den Sanierungsstopp sind gestiegene Baukosten. Ob die Stadtwerke aufgrund von hohen Rohstoffeinkaufspreisen auf der einen und der vom Kartellamt erzwungenen Gaspreissenkungen für den Verbraucher auf der anderen Seite ein schlechteres Betriebsergebnis erwarten und deswegen nicht sanieren können, blieb gestern offen. Die Stadtwerke waren nicht bereit, gegenüber dieser Zeitung die Gründe für die Sanierungsabsage zu erläutern. Pressesprecher Stefan Klotz teilte auf Nachfrage mit, „Herr Paffhausen ist wegen der Berichterstattung über das Stadtwerkefest in den letzten Tagen in Ihrer Zeitung verschnupft“. Weitere Auskünfte würden nicht erteilt. Für den Aufschub der Sanierung soll es laut Baudezernentin Elke von Kuick-Frenz zwei Gründe geben. Einerseits die gestiegenen Sanierungskosten, andererseits soll das Konzept selbst überarbeitet werden. Zugunsten des Sports, wie die Beigeordnete sagte. Es sollen weitere Potenziale gefunden werden, damit Sportvereine weiter in den Katakomben der Halle ihr Domizil aufschlagen können. Derzeit nutzen Kraftsportler und Gewichtheber die unterirdische Sporthalle. Vereinssport – außer Schwimmen – war nach der Sanierung nicht mehr vorgesehen. Der bisherige Plan: Künftig sollte im Untergeschoss ein Sauna-, Sport- oder Wellnessanbieter einziehen.

Bei einem Rundgang durch die Schwimmhalle vor einigen Wochen machte Andreas Buchholz, Geschäftsführer der Bäderlandschaft Potsdam, auf die Baumängel aufmerksam. Das kleine, zwölfeinhalb Meter lange Nichtschwimmer- und Kinderbecken wird bereits von unten mit Trägern und Stützen gehalten, weil es durchzubrechen droht. Und auch die sanitären Anlagen der Halle sind in einem solchen Zustand, dass das Gesundheitsamt eine Sanierung für nötig hält. Letzteres soll nun auch ab 1. September geschehen. Vier Monate wird die Schwimmhalle dann geschlossen bleiben. Ob sie im Januar wieder öffnet oder ob dann weiter saniert wird, steht noch nicht fest. Die Pläne der Sanierung sollen nun überarbeitet und dem Stadtwerke-Aufsichtsrat zur erneuten Beschlussfassung vorgelegt werden. Dabei hatte der Aufsichtsrat bereits im Februar 2008 grünes Licht für die Sanierung gegeben. jab

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