Landeshauptstadt: Bahn kommt mit ungewisser Verspätung

Aktuelle Ankunft verspäteter Züge wird weder angesagt noch angezeigt

Gerade zur Winterzeit sehen sich die Benutzer des Potsdamer Hauptbahnhofes mit einem mangelndem Service bei der Bahn konfrontiert. Die nicht seltenen Zugverspätungen werden zwar oberhalb der Rolltreppen auf der Anzeigentafel angezeigt. Nicht immer verspäten sich die Züge aber so lange, wie angekündigt. Mancher Fahrgast, der sich in der Aussicht auf 20 Minuten Verspätung noch in die Bahnhofsbuchhandlung begeben hatte, musste feststellen, dass der Zug bereits mit nur zehnminütiger Verspätung angekommen und dann natürlich abgefahren war und durfte dann, auf den nächsten, vielleicht ebenfalls verspäteten Zug, warten.

Die Ankunft der Züge wird oben auf der Bahnhofsspange nicht durchgesagt. „Weil die uns nicht gehört", sagte die Dame vom Infopoint. Es bleibt nichts anders übrig, als sich in der Kälte auf den Bahnsteig zu begeben, damit man den Zug nicht verpasst. Das Wartehäuschen dort ist keine Alternative, es ist nicht nur unbeheizt, sondern die elektronische aber nicht funktionierende Tür muss auch noch von Hand aufgezwängt werden oder steht meist offen. Wenn die Dauer der Verspätung auf der elektronischen Anzeigetafel in der „Bahnhofsspange“ angezeigt werden kann, ist nicht einzusehen, weshalb nicht auch eine Anzeige mit dem Inhalt „Zug fährt jetzt ein“ erfolgen könnte. „Das macht alles der Computer", sagte die Frau vom Infopoint. Dass man in diesen nicht nur die voraussichtliche Verspätungsdauer eingeben kann, sondern auch deren tatsächliches Ende, ist dem Personal der Deutschen Bahn offensichtlich unbekannt.

Ellen Chwolik-Lanfermann, Potsdam