Landeshauptstadt: Bald ein richtiges „Bürgerhaus“
In Babelsberg hat die Kulturhaus-Sanierung begonnen
Stand:
Babelsberg - Ein Außenfahrstuhl, ein bisschen Wärmedämmung, Brandschutz, ein neuer Innenhof – und schon sind sie weg, die 1,2 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II. Für ein verbessertes Innenleben des Kulturhauses Babelsberg werden sie ausgegeben, doch reicht das Geld nur für das Wesentliche.
Mit dem Bau des Aufzugs werde das Gebäude aus der Kaiserzeit endlich ein richtiges „Bürgerhaus“, das auch behinderten Menschen zugänglich sei, sagte Bernd Richter, Chef des Kommunalen Immobilienservice (KIS), gestern bei einem Rundgang durch die vor drei Wochen eröffnete Baustelle. Die Planungs- und Bauhoheit hat der KIS dem Babelsberger Stadtkontor übertragen. Dessen Vertreter Dietrich Wiemer zählte die wesentlichen Punkte auf. Neben dem erwähnten Fahrstuhl, der im Hof an die Fassade gesetzt wird, werden auch die Außenanlagen dort barrierefrei gestaltet sowie zwei Behindertenparkplätze geschaffen. Der Hof wird begrünt und mit Natursteinen neu gepflastert, um bessere Bedingungen für Außenveranstaltungen zu schaffen. Ein Teil der Westfassade wird zudem abgesenkt, damit auch das Erdgeschoss für Rollstuhlfahrer erreichbar ist. Im ersten und zweiten Stock des Gebäudes werden Behinderten-WCs eingebaut. Zudem bekommt das ganze Gebäude eine Brandmeldeanlage, die Treppenhäuser werden den Vorschriften gemäß mit Sicherheitstüren abgeschottet, die Rettungswege neu geordnet. Auf der Vorderseite des Erdgeschosses sollen die Kastendoppelfenster aufgearbeitet werden, die oberste Geschossdecke erhält eine Dämmung, um die katastrophale Energiebilanz wenigstens ein bisschen aufzubessern.
Am meisten freut sich Kulturhaus-Leiterin Yvonne Pachl aber über die Herrichtung der Räume des früheren „Hohenzollern-Cafés“, die jahrelang ungenutzt blieben. Dort sollen auch die Wände farblich picobello und historisch originalgetreu entsprechend den Wünschen der Denkmalpflege wiederhergestellt werden. Künftig sollen dort vor allem Tanzkurse stattfinden. In den Räumen hat Pachl unlängst eine überraschende Entdeckung gemacht. Einen massiven, in die Wand eingelassenen Stahltresor, dessen Schlüssel seit Jahrzehnten verschollen war, ließ sie mit dem Trennschleifer öffnen. Im Innern verbarg sich ein kleiner Schatz – stapelweise historische Dokumente und Fotos über die Parkfestspiele von Sanssouci, die 1954 ins Leben gerufen wurden.
Im November will Stadtkontor mit den Arbeiten fertig sein. Um jedoch das ganze Innere auf Vordermann zu bringen, wären weitere zwei Millionen Euro nötig, so Wiemer. Doch im KIS-Wirtschaftsplan ist bis 2013 kein weiteres Geld für das Kulturhaus veranschlagt. Peer Straube
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: