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Landeshauptstadt: Bald Tempo 30 in der Kastanienallee Streit in der Linken nach Plakataktion zum Verkehr

Potsdam-West - In der Kastanienallee und in der gesamten Geschwister-Scholl-Straße soll nachts künftig Tempo 30 gelten. Das bestätigte Stadtsprecher Jan Brunzlow den PNN am Donnerstag auf Anfrage.

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Potsdam-West - In der Kastanienallee und in der gesamten Geschwister-Scholl-Straße soll nachts künftig Tempo 30 gelten. Das bestätigte Stadtsprecher Jan Brunzlow den PNN am Donnerstag auf Anfrage. Bis Anfang Juni sollen die entsprechenden Schilder in den zwei viel befahrenen Straßen aufgestellt werden, kündigte er an. Die neue Geschwindigkeitsbegrenzung werde zwischen 22 und 6 Uhr gelten. Vor allem in der Kastanienallee klagen Anwohner über Lärm, weil Autos dort noch über Kopfsteinpflaster fahren müssen. In einigen Teilen der Geschwister-Scholl-Straße – etwa vor einer Kita – gilt schon Tempo 30.

Vorangegangen war am Donnerstag ein offen ausgetragener Streit unter Linken-Kandidaten für die Kommunalwahl um neu aufgehängte Plakate des Ortsverbands Potsdam-West. Auf den Plakaten werden generell Tempo 30 und eine grüne Welle für die gesamte Zeppelinstraße und in der Kastanienallee gefordert. Das brachte am Donnerstag den Ortsvorsteher aus Eiche, Ralf Jäkel, in Rage, der für die Linke wieder ins Stadtparlament einziehen will. In einer Stellungnahme distanzierte er sich von dem „plakativen Schnellschuss“. Das Anliegen sei auch nicht im Kommunalwahlprogramm der Linken verankert: „Tempo 30 für die Zeppelinstraße ist eine Nebelkerze, die nichts bewirkt – außer, dass die Zeitdauer des Berufsverkehrs und Belästigung der Anwohner weiter verlängert wird.“

Dem widersprach der Linken-Spitzenkandidat für Potsdam-West, Ronny Besançon: „Die Verkehrssituation in der Zeppelinstraße ist unerträglich für die Anwohner.“ Bei Tempo 30 mit einer gleichzeitig gesicherten grünen Welle würden Lärm und die Abgasbelastung beim Anfahren zurückgehen. Ebenso würde die niedrigere Geschwindigkeit die Straße sicherer machen, so Besançon weiter. Dagegen erklärte Jäkel, nur eine bessere Verzahnung der Ampeln könne für weniger Schadstoffe sorgen, im Übrigen müsse der Verkehr vor allem zügig abfließen können. Er habe die Initiatoren der Aktion auch darauf hingewiesen, dass die vorgeschlagene Tempo-30-Zone auf einer Bundesstraße aus seiner Sicht rechtlich nicht möglich sei. Dem widersprach Besançon und verwies auf die besondere Situation in der Straße, in der wie mehrfach berichtet regelmäßig Grenzwerte für Schadstoffe in der Luft überschritten werden.

Die Stadtverwaltung prüft indes, wie die Situation in der Straße verbessert werden kann, sagte Stadtsprecher Brunzlow. Dabei werde auch die Variante Tempo 30 untersucht. Dazu hatte die Stadt bereits im vergangenen Jahr ein Lärmschutzgutachten in Auftrag gegeben. Das Ergebnis wird nach der Sommerpause erwartet, teilte die Stadtverwaltung zuletzt den Stadtverordneten mit. HK

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