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Wohnungskauf geplant? Interessenten im Verkaufsbüro für die Wohnungen in der mittleren Speicherstadt, das am Samstag eröffnet hat. Informativ ist das Modell, denn die 260 Wohnungen sind noch nicht gebaut. Im Jahr 2014 sollen sie fertig sein.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Balkone schweben über dem Wasser

Verkaufsstart der Groth Gruppe in mittlerer Speicherstadt / 53 Wohnungen sind an Investor verkauft

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Innenstadt – Der Verkauf von Wohnungen in der mittleren Speicherstadt ist gestartet. Am Wochenende hatte erstmals das Info-Büro im ehemaligen Heizhaus der Speicherstadt geöffnet. Noch ist das Büro leicht zu finden: Neben ihm steht ein 40 Meter hoher Schornstein. Doch er wird demnächst abgerissen. Schon jetzt ist Heizhaus neben dem Fragment eines alten Speichers das einzige Gebäude auf dem mit Schutthalden bedeckten Baufeld.

Im Verkaufsbüro verlief der Samstag verhaltener als erwartet. „Wir haben gedacht, es gibt einen Ansturm von Interessen“, sagte Frank Seifert vom Bereich Vertrieb des Bauträgers Klaus Groth. Doch der Ansturm blieb zunächst aus. Am Abend war Seiferts Bilanz dann positiv: 200 Besucher und fünf Reservierungen. Am gestrigen Sonntag sei die Nachfrage ebenfalls gut gewesen, hieß es.

Der Bauträger hat alle nur denkbaren Informationen vom Modell über Computersimulationen bis zu Grundrissen und Preislisten zusammengestellt. Groth will auf dem beräumten Gelände zwischen Havel und Leipziger Straße in den nächsten zwei Jahren 260 Wohnungen für Selbstnutzer und Anleger errichten – eine Investition von 80 Millionen Euro. Der Bezug ist für 2014 geplant.

„Wir bleiben so lange hier vor Ort, bis alles verkauft ist“, sagte Seifert. Ein Investor habe bereits 53 Wohnungen direkt am Wasser erworben, berichtet der Verkäufer. Ein Blick auf das Modell zeigt: Es handelt sich von der Lage her um die besten Stücke. Einige Fassaden stehen direkt an der Land-Wasser-Grenze und die Balkone schweben förmlich über dem Spiegel der Havel.

Dass es sich bei der Speicherstadt um himmlische Wohnlagen handelt, erschließt sich sofort. Die teuerste Immobilie laut ausliegender Kaufpreisliste ist eine 4,5 Zimmer und 197 Quadratmeter große Wohnung im fünften Stock Am Speicher 4. Sie kostet 900 000 Euro. Für 151 000 Euro ist eine 53 Quadratmeter große Zweizimmer-Erdgeschosswohnung zu haben. Zwischen diesen Grenzen bewegen sich die übrigen Preise. Vier Wohnungen im Bereich von über einer halben Million Euro waren laut Liste bereits vor dem Verkaufsstart reserviert. „Die jetzigen Verkaufsverhandlungen führen bis zum notariellen Vertrag“, erklärt Frank Seifert. Bei Baubeginn in diesem Jahr werde die erste Rate fällig.

Der Erwerber kauft praktisch die Katze im Sack, denn eine Wohnung kann er sich noch nicht ansehen. Eine der ersten Interessentinnen am Samstagvormittag war daher enttäuscht. Sie kam mit dem Fahrrad aus Stahnsdorf und wollte sich im Auftrag einer Bekannten aus der Schweiz, die nach Potsdam ziehen möchte, erkundigen. „Aber hier ist ja außer Abriss nichts zu sehen.“ Die im Info-Büro verfügbaren Bau- und Ausstattungsbeschreibungen unterstützen die Vorstellungskraft der potenziellen Erwerber. So hat der künftige Sechsgeschosser direkt neben dem Heizhaus ein gemeinsames Untergeschoss mit zwei weiteren Gebäuden. Hier ist Platz für Technik und Fahrräder, für Abstellräume und Pkw-Stellplätze. Hohe Zimmer, meist über drei Meter, niedriger Energieverbrauch 30 Prozent unter der Einsparverordnung, Fernwärme und Kabelanschluss gehören zum Standard.

Die Außenwände aus Kalksandstein beziehungsweise Stahlbeton und Wärmedämmverbundsystem erhalten eine aufgeklebte Riemchenverkleidung; die Fassade sieht aus wie aus Backstein. Decken und Treppen sind mit Einbauten zur Schalldämmung versehen. „Schwimmender Estrich“ auf einer Warmwasserfußbodenheizung dämmt den Trittschall. Jedes Treppenhaus hat einen Aufzug von der Tiefgarage bis ins Penthouse. Alle Einzelheiten von den Wohnungsschlüsseln über die „mithörgesperrte Videosprechanlage“ bis zum Spielplatz für Kinder bis sechs Jahren im Innenhof sind fest geplant. „Ob malerisch gestalteter Uferbereich, großzügige Grünflächen und Plätze oder die Wiederaufnahme historischer Blickachsen und Gestaltungselemente – das neue Stadtquartier fügt sich harmonisch in die umgebende Welterbe-Landschaft ein“, so wirbt die Broschüre. Günter Schenke

Günter Schenke

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