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Sport: Ballgeflüster: Praktikum, Freude eines Ehrenamtlichen, gerettete Weihnachten

Standing Ovations im Potsdamer Inselhotel Hermannswerder: 300 Gäste feierten noch einmal Kathrin Boron. Die erfolgreichste Ruderin aller Zeiten beendete nach vier Olympiasiegen und in diesem Jahr Olympia-Bronze ihre 25-jährige Leistungssport-Karriere und wurde am Samstag mit dem „Ehrenpreis des Landessportbundes“ ausgezeichnet.

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Standing Ovations im Potsdamer Inselhotel Hermannswerder: 300 Gäste feierten noch einmal Kathrin Boron. Die erfolgreichste Ruderin aller Zeiten beendete nach vier Olympiasiegen und in diesem Jahr Olympia-Bronze ihre 25-jährige Leistungssport-Karriere und wurde am Samstag mit dem „Ehrenpreis des Landessportbundes“ ausgezeichnet. „Diesmal ist wirklich Schluss. Ich habe mich beim Weltruderverband und beim Deutschen Ruderverband abgemeldet“, erzählte die 39-Jährige. Seit kurzem kümmert sie sich am Olympiastützpunkt Potsdam als Praktikantin um Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. „Das macht mir großen Spaß, das kann ich mir für die nächsten Jahre vorstellen“, sagte Boron, die sich künftig auch noch stärker in ihren Verein, die Potsdamer Ruder-Gesellschaft, und den Ruder-Bundesstützpunkt Potsdam einbringen will. Das Fest am Samstagabend verließ sie jedoch schnell wieder – aus verständlichem Grund: Tochter Cora (6) war erkrankt.

Armin Wolf strahlte. „Das ist eine sehr schöne Auszeichnung“, meinte der stellvertretende Schulleiter und Sportlehrer der Potsdamer Wilhelm-von-Türk- Schule für Hörgeschädigte. Der ehrenamtliche 2. Vorsitzende des Hörgeschädigten-SV Potsdam 1996 wurde als „Sympathiegewinner des Sports“ geehrt und genoss dies mit Freundin Kathrin Joachim eher still. „Ich habe die Auszeichnung stellvertretend für unseren gesamten Verein entgegen genommen“, erklärte der 54-Jährige, in dessen Verein sich acht ausgebildete Übungsleiter um rund 80 Sportler kümmern. Aushängeschild des HSV ist derzeit Diskuswerfer Hanjo Klimpel, der bei den diesjährigen Gehörlosen-WM als Jugendlicher trotz einer Verletzung Fünfter der Männer wurde. „Das sind schöne Momente für unseren Verein“, erzählte Armin Wolf, der einst als Mittelfeldspieler des DDR-Bezirksligisten Motor Schmölln dem Fußball nachjagte, dann Sport studierte, kurz beim ASK Vorwärts Potsdam tätig war und seit 1986 an seiner jetzigen Schule arbeitet.

Mit einem großen Blumenstrauß eilte Ministerpräsident Matthias Platzeck am Samstag zu Rolf-Dieter Amend. Der Potsdamer Kanu-Erfolgscoach, vor Wochenfrist zu „Deutschlands Trainer des Jahres“ gekürt, war erst vor wenigen Tagen von einer fünfwöchigen Reha aus Bad Gottleuba heimgekehrt, die nach einer Herz- und Darmoperation erforderlich war. „Endlich ist er wieder zu Hause“, freute sich Gattin Heidi, mit der er seit 35 Jahren verheiratet ist. „Weihnachten ist gerettet“. Dann kommt die ganze Familie mit den Töchtern Daniela (34) und Grit (30) und den Enkeln Lina, Tayler und Malin zusammen. Seinen Trainerjob kann Amend frühestens im nächsten Jahr wieder aufnehmen, „wenn mir die Ärzte Grünes Licht geben“, sagte er. M. M.

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