Landeshauptstadt: Ballsporthalle wegen Bauschadens gesperrt

Potsdam-West - Bei Bauarbeiten an der neuen Mehrzweckhalle im Luftschiffhafen ist die Außenwand der benachbarten Ballspielhalle beschädigt worden. Wie Horst Müller-Zinsius, Geschäftsführer der bauverantwortlichen Pro Potsdam, am Dienstag erklärte, sei ein Statiker mit der Überprüfung der Standfestigkeit der Halle beauftragt worden. Bereits am Wochenende war die Halle gesperrt, zahlreiche Handballspiele des VfL Potsdam mussten ausfallen. Die Halle bleibe so lange gesperrt, bis das Ausmaß des Schadens geklärt ist, hieß es. Grund für die Wölbung in der Außenwand ist der direkt an die Halle angrenzende Neubau der Mehrzwecksporthalle. Beim Eingießen des Betons in die dafür vorgesehene Einschalung muss ein Teil des Betons ausgelaufen sein und stark gegen die Wand gedrückt haben. Die Wölbung der Wand sei sichtbar, bestätigten Trainer des VfL Potsdam. Die Ballspielhalle mit drei Feldern soll in den neuen Hallenbau integriert werden.

Derzeit werden die Rohbauarbeiten durchgeführt. Dabei ist es am Montag zu einem Unfall gekommen, bei dem ein Arbeiter von einer Leiter stürzte und an seiner Verletzungen verstarb (siehe Text oben). Bereits am Wochenende ist bekannt geworden, dass die Gesamtbaumaßnahme teurer wird als bislang geplant. Mehr als 18 Millionen Euro werde der Neubau kosten. Laut Müller-Zinsius sei der Preisanstieg allerdings durch Maßnahmen entstanden, die im Umfeld der Halle finanziert werden – etwa Leitungsumverlegungen und der Abriss des alten Heizhauses. Die SPD hatte gefordert, die Baukosten zu deckeln. Hans-Jürgen Scharfenberg (Linke) will weitere Informationen, wodurch die Mehrkosten verursacht sind. Vor dem Hintergrund des tödlichen Unfalls eines Bauarbeiters „relativiere sich die Frage nach Geld und Kosten“, sagte Müller-Zinsius. „Wir hätten gern ein paar Millionen Euro mehr bezahlt, wenn der Mann noch leben würde.“ jab/ HK