Landeshauptstadt: Barberini: Schmack überzeugte Fraktion Die Andere kündigt Rechtsmittel an
Innenstadt - Die dreiköpfige Fraktion „Die Andere“ in der Stadtverordnetenversammlung will die Vergabe der Grundstücke an der Alten Fahrt stoppen. Wie die Stadtverordnete Anja Heigl am Sonntag mitteilte, sei die Nichtbeachtung der Fraktionsmitglieder bei der Besetzung der Auswahljury ein Grund dafür.
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Innenstadt - Die dreiköpfige Fraktion „Die Andere“ in der Stadtverordnetenversammlung will die Vergabe der Grundstücke an der Alten Fahrt stoppen. Wie die Stadtverordnete Anja Heigl am Sonntag mitteilte, sei die Nichtbeachtung der Fraktionsmitglieder bei der Besetzung der Auswahljury ein Grund dafür. Die Jury hat sich am Freitag dafür ausgesprochen, der Potsdamer Hotelbetreiberin Gertrud Schmack den Zuschlag zu erteilen. Es seien zwar noch Nacharbeiten an dem Projekt erforderlich, hieß es gegenüber den PNN. Würden diese innerhalb der nächsten Wochen erfüllt, gehe die Inhaberin des Fünf-Sterne-Hotels „Bayrisches Haus“ im Wildpark als Siegerin hervor – wenn sie die Auflagen nicht erfülle, rücke der Nächstplatzierte bei Erfüllung seiner Auflagen an deren Stelle. Dem Vernehmen nach wolle Gertrud Schmack das Hotel nicht selbst betreiben, sondern verhandle mit Hotelketten wie Steigenberger.
Um die Rekonstruktion des Palastes Barberini an der Humboldtstraße direkt gegenüber dem neuen Landtag am Alten Markt hatte sich neben Gertrud Schmack auch ein bislang unbekannter Bewerber sowie das Unternehmen Reggeborgh aus den Niederlanden beworben. Während Reggeborgh-Chef Johannes Hegeman darin nach eigenen Angaben Eigentums- und Mietwohnungen plante, sah das Nutzungskonzept der beiden anderen Bewerber eine Hotelnutzung vor. Der Palast Barberini entstand 1771 bis 1772 als Bürgerhaus in der ehemaligen Humboldtstraße 5/6 am Potsdamer Alten Markt. Die Entwürfe stammen von Carl von Gontard (1731-1791). Als Vorbild diente auf Geheiß Friedrich II. der Palazzo Barberini in Rom. Bereits im Jahr 2009 hatte Gertrud Schmack der Landeshauptstadt angeboten, das 1945 zerstörte Haus original wieder zu errichten und als Hotel zu nutzen. Nun sollen ihr die Mitglieder der Jury das Vertrauen ausgesprochen haben.
Zehn Mitglieder saßen in der Jury, die sich für einen der drei Bewerber im „Finale“ aussprechen musste. Allerdings sei kein Mitglieder der Fraktion „Die Andere“ dabei gewesen, erklärte Heigl. Dabei hatte die Stadtverordnetenversammlung selbst beschlossen, das Vertreter aller Fraktionen in die Jury entsandt werden sollten. „Die Andere“ war bei Benennung der Jury formal gesehen nur eine „Gruppe“ – erst im April hat das Landesverfassungsgericht erklärt, die Gruppen- Regelung sei unwirksam und alle Parteien und Vereinigungen mit mindestens zwei Mandatsträgern gelten als Fraktion. Für „Die Andere“ sollte Anja Heigl in der Jury sitzen, doch bislang habe sie trotz Aufforderungen an die Stadt „noch nicht einmal die Unterlagen einsehen können“, so Heigl. Die Fraktion bietet daher öffentlich den unterlegenen Bewerbern Hilfe beim Einlegen von Rechtsmitteln an, wie Heigl mitteilte. GB/jab
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