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Landeshauptstadt: Barrierefrei und gut gemischt

Pro Potsdam legte Grundstein für Wohnhaus in der Friedhofsgasse, künftig Ludwig-Levy-Straße

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Teltower Vorstadt – 48 barrierefreie Wohnungen baut die Pro Potsdam GmbH bis Frühjahr 2014 in der Friedhofsgasse. Die Straße zwischen Heinrich-Mann-Allee und Friedrich-Engels-Straße heißt künftig Ludwig-Levy-Straße. Ein Großteil der Wohnungen bestehen aus anderthalb und zwei Zimmern mit einer Fläche zwischen 40 und 70 Quadratmetern. „Wir wissen, dass die Nachfrage danach bei älteren Menschen groß ist“, sagte Pro-Potsdam-Geschäftsführer Horst Müller-Zinsius am Montag bei der Grundssteinlegung. Doch kleine Wohnungen seien ebenfalls bei Jüngeren begehrt. „Wir wünschen eine Durchmischung.“

Dazu tragen sechs Dreizimmerwohnungen auf der obersten Etage des vierstöckigen Hauses bei. Sie seien mit einer Wohnfläche zwischen 94 und 105 Quadratmetern familienfreundlich.

5,4 Millionen Euro betragen die Baukosten, 1,46 Millionen kommen als zinsverbilligter Kredit aus dem Landes-Programm „Modellhafter Wohnungsbau“. Oberbürgermeister Jann Jakobs sagte angesichts des erwarteten Riesenbedarfs: „Wenn wir in Zukunft keine Wohnungsbauförderung bekommen, können wir keine billigen Mieten anbieten.“ Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) zeigte sich optimistisch. Am Donnerstag tage der Haushalts- und Finanzausschuss und da gehe es um 25 Millionen Euro für 2013. Im Jahr darauf sollen sogar 40 Millionen Euro für die Wohnungsbauförderung zur Verfügung stehen – für das ganze Land Brandenburg.

Wie eng der Förderrahmen ist, lässt sich an dem Projekt an der Friedhofsgasse ablesen: Nur für 26 Wohnungen sind dadurch Mieten von 5,50 Euro pro Quadratmeter möglich. Für die nicht geförderten müssen 9,50 bis 9,90 Euro bezahlt werden. Eigentlich steht keine der 48 Wohnungen dem freien Markt zur Verfügung, denn sie unterliegen der Belegungsbindung. Das heißt, sie werden von der Stadtverwaltung an Inhaber eines Wohnberechtigungsscheines vermittelt.

Die Baugrube nahe der Friedrich-Engels-Straße auf dem Areal einer früheren Gewoba-Geschäftsstelle hinterlässt einen gigantischen Eindruck. Der Aushub ist für eine Tiefgarage mit 48 Stellplätzen gedacht. Anders wäre ein Neubau in dieser Gegend nicht zu machen. An Radfahrer ist mit über 80 Abstellmöglichkeiten gedacht.

Der Entwurf für das „modellhafte Wohnhaus“ stammt vom Büro Schuster Architekten aus Frankfurt (Oder). Bürochef Bernhard Schuster ist Präsident der Brandenburgischen Architektenkammer. Das Gebäude ist eine Art Galeriehaus. Es wird über nur zwei Aufzüge sowie über zwei Rampen an der Friedhofsgasse barrierefrei erschlossen. In den Geschossen gibt es Abstell- und Wechselräume für Rollstühle und Rollatoren. Ein Begegnungsraum für die Mietergemeinschaft und offene Frei- und Grünflächen sollen nach einer Verlautbarung des Bauherren die Möglichkeiten für ein kommunikatives Zusammenleben unterschiedlicher Bewohner ermöglichen. Günter Schenke

Günter Schenke

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