ATLAS: Barrieren
Dass funktionierende Aufzüge offenbar eine große Herausforderung sind, ist ja schon seit der Farce um den Lift an der Alten Fahrt in Potsdam bekannt. Doch der Fall in Caputh, wo der Aufzug in einer barrierefreien (!
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Dass funktionierende Aufzüge offenbar eine große Herausforderung sind, ist ja schon seit der Farce um den Lift an der Alten Fahrt in Potsdam bekannt. Doch der Fall in Caputh, wo der Aufzug in einer barrierefreien (!) Wohnanlage seit fast einem Jahr für Ärger sorgt, ist besonders zynisch. Die Menschen haben sich dort eine Wohnung ausgesucht, gerade weil es einen Aufzug gibt. Sie sind schlecht zu Fuß, auf einen Rollator oder sogar einen Rollstuhl angewiesen. Doch entweder der Aufzug ist gar nicht erst in Betrieb, oder er bleibt regelmäßig stecken. Und selbst wenn er läuft, bleibt er eine Handbreit unter Bodenniveau stehen – und schafft so wieder eine Barriere, die Gehbehinderten das Leben schwer macht. Die eine Sache ist, wie ein derart fehleranfälliges Produkt überhaupt in einer solchen Wohnanlage verbaut werden kann. Ein Gerät, das immer wieder stecken bleibt, wochenlang repariert werden muss, verdächtig ruckelt und nicht dort anhält, wo es soll, ist offensichtlich ungeeignet. Die andere Sache ist, wie der Betreiber der Wohnanlage jetzt damit umgeht. Statt auf den ersten Antrag auf Mietminderung zu warten, sollte er von sich aus auf die Bewohner zugehen. Denn von Barrierefreiheit kann hier keine Rede sein.
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