Landeshauptstadt: Bärte, die ins Auge stechen
Von Barbieren, männlicher Haarpracht und einem Superweltmeister, der im KadeWe arbeitet
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Von Barbieren, männlicher Haarpracht und einem Superweltmeister, der im KadeWe arbeitet Über eine Stunde braucht Lutz Giese bis er seinen Schnurrbart, der in besten Zeiten eine Spannweite von 46 Zentimetern erreicht hat, in Form bringt. Mit Haarspray, ungarischer Bartwichse und Bartwachs „Marke Beton“, mit Föhn und Rundbürste wird die stolze Haarpracht aufgezwirbelt und man muss aufpassen, dass sie dem Nebenstehenden nicht in die Augen sticht, auch wenn der Bart im Moment „nur“ 30 Zentimeter Spannweite hat. Giese, der Vorsitzender des Berliner Bartclubs e.V. ist, war mit seinen Mannen am Sonnabend im Krongut Bornstedt zu bewundern. Eingeladen hatte die bärtigen Helden Frisörmeisterin Manuela Epperlein anlässlich der Neueröffnung eines Herrensalons. Der ergänzt nun das bisherige Friseur- und Kosmetikangebot. Vor zweieinhalb Jahren bereits zog die seit 25 Jahren als Friseurin in Potsdam arbeitende Fachfrau aufs Krongut und begann mit dem Frisieren, als der Bereich noch eine Baustelle war. Sie wundert sich selbst heute noch, dass die Stammkunden brav durch Bauschutt und Dreck wateten, um ihr treu zu bleiben. Epperlein führt übrigens auch das Café Victoria im Krongut, um den Besuchern und eventuell wartenden Kunden den Aufenthalt zu verschönen. Die Kreationen männlicher Eitelkeit wurden von ihr jedoch nicht angefasst. Sich zu stylen, das besorgen die Bartträger selber. Karl-Heinz Hille (63), gerade aus Amerika als Superweltmeister zurückgekehrt, schafft es, seinen Backenbart tagtäglich in einer halben Stunde in Form zu bringen. Dann eilt er zum Dienst als Verkäufer im KadeWe. Dass er auffällt, genießt er ganz offensichtlich und lässt die Damen auch mal zart über das Kunstwerk streicheln. Mit „einer Matte“ laufe niemand herum, das sei gegen die Vereinsehre, meint Giese. Und wer sich pflegt, der siegt. Auch andere Vereinsmitglieder standen schon auf Europa- und Weltmeistertreppchen. Als besonderen Leckerbissen gab es am Samstag noch Geschichten vom „Frisör Kleinekorte“, den Eulenspiegelautor C. U. Wiesner persönlich über Menschliches allzu Menschliches plaudern ließ. fran
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