Landeshauptstadt: Bau am „kleinen Wunder“ geht bei Frost weiter
Lange Brücke: Mittelpfeiler für dritten Brückenteil gegossen / Ende März Aufsetzen des dritten Teilstücks / Übergabe im Juni
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Lange Brücke: Mittelpfeiler für dritten Brückenteil gegossen / Ende März Aufsetzen des dritten Teilstücks / Übergabe im Juni Von Günter Schenke Innenstadt. Der Brückenbau über die Bahn an der Langen Brücke geht auch bei Minusgraden weiter. Gestern gossen die Brückenbauer den Mittelpfeiler für das dritte und letzte Teilstück des Bauwerkes. Wie Gregor Wenzke von der Potsdamer Verkehrs– und Ingenieurbau Consult erläutert, wird der flüssige Beton bereits bei der Herstellung im Werk vorgewärmt und kommt in Potsdam auf 22 Grad Celsius temperiert an. Mittels einer Betonpumpe gelangt der Baustoff dann in die von der Schalung gebildete Form des Pfeilers. Vor dem Einfüllen wird die abgedeckte Schalung in der vorhergehenden Nacht elektrisch beheizt. Nachdem in den vergangenen Monaten die östliche Fahrbahn mit der neu verlegten Straßenbahntrasse in Seitenlage fertiggestellt wurde, erfolgte der Abriss des Mittelteils, auf dem die Straßenbahn bisher fuhr. Der Neuaufbau dieses Teils ist gegenwärtig im Gange. Neben der Mittelauflage, dem großen Pfeiler, der von der Friedrich-List-Straße aus sichtbar ist, entstehen die beiden seitlichen Widerlager. Auch hier muss verschalt und entsprechender Bewehrungsstahl eingebracht werden. Diese Arbeiten laufen in dieser und noch in der nächsten Woche auf Hochtouren. Um den Bauablauf zu sichern, muss auch bei Frost weiter gebaut werden. In der Zwischenzeit entsteht das stählerne Mittelstück im Werk der Firma Stahl- und Betonbau Niesky. Wie schon die beiden anderen wird es im Ganzen Ende März oder Anfang April aufgesetzt. Anschließend finden die Straßenbauarbeiten statt. Mitte Juni ist die Übergabe der neuen Brücke geplant. Sie bietet wie schon der marode Vorgängerbau sechs Fahrspuren nebst Rad- und Fußwegen sowie die separate Trasse für die Straßenbahn. Laut Daniela Peitsch, die im Fachbereich Grün und Verkehrsflächen für die Baustelle verantwortlich ist, liegen die Brückenbauer gut in der Zeit. „Wir sind schnell“, lobt sie den Fortgang der Arbeiten, der oft unbemerkt von Passanten und Verkehrsteilnehmern abläuft. Es sei schon „ein kleines Wunder“, dass es bisher gelungen sei, den Brückenbau bei laufendem Verkehr so weit voranzubringen, äußert sich auch Gregor Wenzke zufrieden mit dem Ablauf. Lediglich in der vergangenen Woche bei Minusgraden unter zehn mussten die Arbeiten einige Tage ruhen. Ebenfalls gestoppt ist der Weiterbau des Geh- und Radweges am Kopfbau des Hauptbahnhofes. „Aber auch damit werden wir termingerecht fertig“, versichert der Bauleiter. Auf der Ostseite ist bereit die neu angelegte behindertengerechte Haltestelle, die ebenfalls auf Vollendung wartet, sichtbar. Bei den laufenden Arbeiten müsse nicht nur der über die Brücke rollende Verkehr berücksichtigt, sondern auch die Belange der Deutschen Bahn beachtet werden, erläutert Peitsch. Oft geht es nur „scheibchenweise“ weiter, weil der Betrieb der Eisenbahn bestimmte Sperrpausen erfordere. Komplikationen für den über die Brücke rollenden Verkehr sind erst wieder zu erwarten, wenn die jetzt provisorischen Teile der Fahrbahnen zurückgebaut werden. Das wird im Mai der Fall sein.
Günter Schenke
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