Landeshauptstadt: Bauausschuss für Verbleib der Lerchensteig-Unternehmer
„Ruinen schaffen ohne Waffen“? Stadtverordnete gegen Verwaltungsvorschlag für Flächennutzungsplan
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Bornim - Wichtiger Etappensieg für die Unternehmer am Lerchensteig 42: Der Bauausschuss nahm gestern einen Antrag der CDU-Fraktion an, wonach das Unternehmensareal nördlich des Klärwerks als Gewerbegebiet in den Flächennutzungsplan (FNP) aufgenommen wird. Ohne Erfolg hatte Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Bündnisgrüne) auf die Ausschussmitglieder eingeredet: Er wolle den Unternehmern lediglich für eine Übergangszeit von fünf Jahren ein Verbleib am Standort gewähren. Danach müssten sie den Lerchensteig 42 verlassen. Klipps Motto: „Innenentwicklung vor Außenbereichserweiterung“. Das Problem: Die Unternehmer hätten ihre Gerüstbau- und Baufirmen mit rund 60 Mitarbeitern an dem Standort angesiedelt, obwohl sie gewusst hätten, dass dort lediglich eine landwirtschaftsnahe Nutzung zugelassen ist. Bereits zu DDR-Zeiten wurden an dieser Stelle Landmaschinen getestet. Noch 1997 erhielt die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) die Baugenehmigung für eine neue Prüfhalle. Auch der Ausschussvorsitzende Rolf Kutzmutz (Die Linke) drückte sein Unverständnis darüber aus, warum die Unternehmen weichen sollen, wenn sie nun lediglich diese Halle nutzen. Der Stadtverordnete Wolfhard Kirsch (Bürgerbündnis) nannte die Haltung der Stadtverwaltung „Ruinen schaffen ohne Waffen“. Er mutmaßte, dass in die Halle ohnehin nie wieder eine Landmaschinen-Prüfanstalt einziehen werde und sie dann leer stünde. Der Stadtplanungschef Andreas Goetzmann widersprach: Es handele sich um eine multifunktionelle Halle. Allgemeines Schmunzeln löste Goetzmann aus, als er erklärte, es könnten sich beispielsweise geruchsintensive Nutzungen ansiedeln, etwa „eine Mastanlage“. Das Votum des Bauausschusses ist nicht bindend, aber wegweisend. Die gültige Entscheidung trifft die Stadtverordnetenversammlung. gb
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